Die neuesten Zahlen aus der ETF-Industrie geben einen tiefen Einblick, wie professionelle Investoren agieren. Seit längerem wächst ihr Risikoappetit, sie setzen verstärkt auf Aktien, vor allem aus den Emerging Markets, und schichten in höher verzinsliche Anleihen um.
Bereits im Dezember verbuchten die Wachstumsmärkte Rekordzuflüsse. Ein Trend, der sich im Januar fortsetzt, wie die neueste Statistik von Blackrock zeigt. Das heute veröffentlichte Zahlenwerk umfasst die globalen Daten der ETP-Welt und findet viel Beachtung, da sie verdeutlicht, wie viel Geld die professionellen Investoren in die einzelnen Märkte investieren.
Gold und Staatsanleihen standen im Januar auf der Verkaufsliste. Die als „sicherer Hafen“ geltenden Staatsanleihen verbuchten den zweiten Monat in Folge Rückflüsse. „Investoren befürchten einen Renditeanstieg, wenn sich die US-Konjunktur erholt“, erklärt Blackrock. Gefragt waren dagegen Indexpapiere, die mit höher hochverzinslichen Bonds bestückt sind.
Am meisten Geld landete jedoch in Aktien-ETFs auf Emerging Markets, die schon im Dezember Rekord-Mittelzuflüsse verbuchen konten. Im Januar wanderten weitere 13,2 Milliarden US-Dollar in börsengehandelte Indexfonds auf Wachstumsmärkte. Das ist mehr als ein Drittel der gesamten Nettomittelzuflüsse der Branche im Januar. Rund sieben Millarden US-Dollar, also knapp die Hälfte ging an weltweit investierende Emerging-Markets-ETFs, für den Rest kauften die Profis Indexfonds auf einzelne Länder.
Klarer Favorit unter den Emerging Markets war mit Mittelzuflüssen in Höhe von 4,6 Milliarden US-Dollar China, dahinter folgen mit großem Abstand Südkorea (0,8 Mrd. Dollar) und Mexiko (0,4 Mrd. Dollar). Geld abgezogen (0,37 Mrd. Dollar) wurde dagegen aus Brasilien. Auf der Verkaufsliste standen auch einige etablierte Märkte wie Deutschland, Großbritannien und Kanada. Andere europäische und amerikanische Aktien-ETFs dagegen auf der Kaufliste.
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