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Vermögenswirksame Leistungen richtig anlegen: Der VL-Sparplan mit ETFs

Meine Schwester bat mich vor kurzem um Unterstützung bei der Anlage der Vermögenswirksamen Leistungen (VL), die sie – wie viele Arbeitnehmer – von ihrem Arbeitgeber gratis erhält. Gar nicht so einfach, wenn man das Geld regelmäßig in ETFs (Exchange Traded Funds) investieren will. 

Banken bieten die kostengünstigen börsengehandelten Indexfonds ihren Kunden meist ohnehin nicht an, da sie nur an den Ordergebühren für den Handel an der Börse verdienen können, während sie bei klassichen Fonds am Ausgabeaufschlag und an den jährlichen Managementgebühren partizipieren. Noch schwieriger ist das bei VL-Sparverträgen, in die regelmäßig nur Minibeträge fließen.

Für die Kunden lohnt die Anlage der Minibeträge aber auf jeden Fall: Zum einen zahlt der Arbeitgeber die Vermögenswirksamen Leistungen, zum anderen summiert sich im Laufe der Jahre ein hübsches Sümmchen durch Sparrate, Zins- und Zinseszins, oder bei Aktienfonds durch Dividenden, die Wiederanlage der Ausschüttungen und im Idealfall steigende Aktienkurse. Hinzu kommt noch die staatliche Arbeitnehmersparzulage, sofern bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschritten werden (20.000 Euro für Alleinstehende / 40.000 Euro für Verheiratete).

VL-Verträge, die in ETFs anlegen, wickelt derzeit nur ein Institut ab: ebase. Onlinebanken wie Comdirect und verschiedene Fondsvermittler offerieren zwar einen VL-Sparvertrag, der Weg führt aber immer wieder zur Commerzbank-Tochter ebase, bei der Kunden zuerst ein Depot eröffnen müssen, vor sie einen der rund 70 ETFs für ihren VL-Vertrag auswählen können. Am häufigsten entscheiden sich die Kunden für VL-Verträge – so die Information von ebase – auf den MSCI World-ETF (db x-tracker), den MDAX-ETF (iShares) sowie den DAX-ETF (iShares).

Nicht verwirren lassen sollten sich Anleger beim Blick in die „Wesentlichen Anlegerinformationen“ der einzelnen Fonds. In diesen wird meist eine Ausgabe- und Rücknahmegebühr für den ETF in Höhe von 3,00 Prozent angegeben. In der Praxis fällt diese Gebühr aber nicht an, bestätigt ebase. „Die ETFs werden direkt beim Emittenten gekauft“, erklärt ein Sprecher von ebase auf Nachfrage und erläutert: „Wir haben keine Ordergebühr wie an der Börse, was anfällt ist das Transaktionsentgelt beim Kauf und Verkauf“. Zudem berechnet ebase eine jährliche Depotgebühr von zwölf Euro, wenn der Kunde nur den VL-Sparvertrag dort führt.

Pro Transaktion fallen – abhängig vom gewählten ETF –  zwischen 0,20 und 0,80 Prozent Transaktionsentgelt an. Im Vergleich zu herkömmlichen Fonds ist das gering. Für meinen aktuellen Favoriten unter den angebotenen ETFs, den ComStage MSCI Emerging Markets-ETF, sind es 0,62 Prozent oder 0,248 Euro bei einer monatlichen Sparrate von 40 Euro. Ein aktiv gemanagter Aktienfonds würde hingegen rund fünf Prozent Ausgabeaufschlag plus eine jährliche Managementgebühr von etwa 1,5 Prozent kosten. Da viele aktive Fondsmanager auf Dauer nicht besser abschneiden als der Index, sind ETFs auch für einen VL-Sparvertrag erste Wahl!

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