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Hilft die Fed den Börsen aus der Patsche?

Die Erwartung stark steigender US-Zinsen ist ein Hauptgrund für die taumelnden Aktienmärkte. Die amerikanische Notenbank Fed versucht nun aber, sachte umzusteuern und die Befürchtungen zu mildern. Ob das allein genügt, um den Pessimismus der Anleger zu brechen?

Als der neue Fed-Vizechef Richard Clarida Ende vorigen Woche in einem Interview betonte, dass die Notenbank einen neutralen Leitzins anstrebe und dass dieser nicht mehr so weit entfernt sei, reagierten die Finanzmärkte sofort: Die Anleihenrenditen in den USA fielen, der Dollar schwächte sich ab und die Aktienmärkte begrenzten ihre Verluste. Inzwischen hat auch Fed-Chef Jerome Powell in die gleiche Kerbe gehauen – allerdings konnte das den Kurssturz der Technologiewerte zu Wochenbeginn nicht mehr bremsen. Dafür sind die Nachrichten von Apple und Co. einfach zu schlecht. Aber die geänderte Fed-Linie könnte immerhin das Verlustpotential der Börsen verringern.

Warum aber sind die Aussagen der beiden Notenbanker so wichtig? Bisher waren die Experten davon ausgegangen, dass die Fed im Dezember dieses Jahres die Zinsen erhöhen wird und dann 2019 noch mindestens viermal. Das hätte dann – jeweils Zinsschritte von 0,25 Prozentpunkten vorausgesetzt – einen Leitzins von mindestens 3,5% Ende 2019 bedeutet. Als neutraler Zins wird von den Notenbankern aber im Durchschnitt ein Satz von drei Prozent angesehen. Das würde 2019 nur noch zwei bis drei Zinsschritte bedeuten. Der Gegenwind von der Geldpolitik der USA würde also merklich geringer ausfallen als dies seit Anfang Oktober, dem Beginn des Kurssturzes an der Wall Street, erwartet worden war. Damals hatte Powell mit seinen Aussagen eine härtere Gangart der Fed angekündigt.Nun also die sanfte Wende.

Die Analysten haben auf die geänderte Fed-Wortwahl bereits reagiert. Eine Reuters-Umfrage bei 69 Ökonomen ergab, dass 2019 nur noch zwei bis drei Zinserhöhungen erwartet werden, die Zins-Future-Märkte gehen inzwischen von zwei Schritten aus. Das wirkt sich auch auf die Zinserwartungen in Europa aus: Die Futures terminieren nun nicht mehr so eindeutig wie bisher die erste Zinserhöhung der EZB für den Dezember 2019.

In diesen unsicheren politischen Zeiten und angesichts der strauchelnden Börsen kommt also wenigstens von der Zinsseite her ein kleiner Lichtblick.

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