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Buchbesprechung: „Die Wohlstandsvernichter“

Bundesbürger, die vor allem in Zins- und
Versicherungsprodukten anlegen, werden zum Titel des neuen Buchs von „Börsenlegende“
Roland Leuschel und seinem Partner Claus Vogt vermutlich zustimmend nicken: „Die
Wohlstandsvernichter“. Gemeint sind die Notenbanken, insbesondere
die US-Fed und die EZB, die mit ihrer Nullzinspolitik und ihren billionenschweren
Anleihekäufen „die Altersvorsorge ruinieren“ und das Vermögen der Anleger
gefährden. Nicht der Markt, sondern Notenbanker „entscheiden, in welchem Umfang
oder ob überhaupt Sparer und Rentner, Stiftungen und Pensionskassen“ noch
Zinsen bekämen.

Vogt und Leuschel schildern, wie die Zentralbanker nach der Finanzkrise 2008 die Macht an sich gerissen
haben, indem sie „ausdrücklich als außergewöhnliche und vorübergehende
Hilfsmaßnahme konzipierte“ Maßnahmen auch elf Jahre danach noch beibehalten, ja
immer mehr verstärken. Ihre Macht sei nicht demokratisch legitimiert und sie
stünden über den Gesetzen. Mit zahlreichen Daten, Fakten und Quellen zeigt das
Autorenduo die Folgen dieser „Machtübernahme“ auf.

Die größten Gefahren sehen Beide in der ungehemmten Geldvermehrung.
Die Bilanzsumme der sechs großen Notenbanken sei von gut 3% des Welt-Bruttoinlandsprodukts
(BIP) zur Jahrtausendwende bis 2018 auf fast 45% emporgeschnellt, vor allem durch
massive Käufe von Anleihen, insbesondere Staatsanleihen. Käufe setzen die
Autoren dabei in Anführungszeichen, weil die Notenbanker dafür „beliebig
vermehrbares“, aus dem Nichts erschaffenes Geld verwenden, also die
Druckerpresse angeworfen haben. Inzwischen besitzen sie laut Vogt und Leuschel
für 21 Billionen Dollar Staatsanleihen und sind zu den mit Abstand wichtigsten Geldgebern
der Staaten geworden. Durch diese eigentlich verbotene Staatsfinanzierung seien
Regierungen erpressbar geworden, und das Schuldenmachen werde ihnen
erleichtert. Die Geldpolitik habe den deutlichen Anstieg der weltweiten
Verschuldung von 142 Billionen Dollar
2007 auf 244 Billionen im dritten Quartal 2019 erst ermöglicht.

Die zwei Autoren erwarten, dass die Probleme umso größer
werden, je länger sich die „Interventionsspirale weiterdreht“. Schon jetzt
zeige sich, dass Geldvermehrung und Nullzins erhebliche Schäden verursachen, von
der Enteignung der Sparer über die wachsende Armut auf der einen und dem ungeheuren
Reichtum weniger auf der anderen Seite, bis hin zu riesigen Spekulationsblasen an
fast allen wichtigen Märkten. Vogt und
Leuschel befürchten, dass die Kombination aus unverantwortlicher Notenbankpolitik,
massiver Staatsverschuldung und überbewerteten Märkten zu Inflation und Staatspleiten sowie zum
größten Crash aller Zeiten führen wird, der vor allem Anleihen, aber auch
Aktien und Immobilien in die Tiefe reißen werde. Sie raten Anlegern zu allergrößter
Vorsicht und empfehlen als sicheren Hort insbesondere die Edelmetalle Gold und Silber.

Nicht jeder Leser wird die Schlussfolgerungen der beiden oft als „Crashpropheten“
bezeichneten Bestseller-Autoren unterschreiben – aber auch wer optimistischer in Zukunft
blickt, findet in dem Buch eine ungeheure Fülle an Informationen, historischen Verweisen
und Quellen, die sonst in dieser Dichte und Prägnanz kaum je verfügbar sind. Das
allein lohnt schon das Lesen, zumal die Beiden die Gabe haben, selbst
schwierige Sachverhalte und Zusammenhänge leicht verständlich zu erklären und
auf den Punkt zu bringen. Ein lesenswertes Werk von Claus Vogt und Roland Leuschel.

Claus Vogt/Roland Leuschel
Die Wohlstandsvernichter
Wie Sie trotz Nullzins, Geldentwertung und Staatspleiten Ihr Vermögen erhalten
FinanzBuch Verlag
ISBN Print 978-3-89879-896-9
Preis: 19,99 Euro

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Schlagwörter:
AnlegerwissenPolitik
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