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Erhoffter Geldregen der Notenbanken spricht für eine Jahresend-Rallye
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Aufwärmen für die Jahresend-Rallye

Die US-Wahlen und viel mehr noch die vielversprechenden Zwischenergebnisse der Covid-19-Impfstudien vorige Woche von Biontech/Pfizer und jetzt von Moderna haben die Chancen auf eine Jahresend-Rallye deutlich erhöht. Und nicht zu vergessen die Notenbanken, die im Dezember voraussichtlich neue Geldspritzen bewilligen und damit die Börsen zusätzlich befeuern werden. Aber der Reihe nach.

Gründe für eine Jahresend-Rallye

Der große Stimmungsumschwung nach einem tristen Börsen-Oktober erfolgte mit den Studienergebnissen von Biontech und Pfizer. Die Aussicht auf einen baldigen Impfstoff hat die Aktienmärkte wachgerüttelt und die Basis für eine Fortsetzung des Börsenaufschwungs gelegt. Denn nun ist die Hoffnung greifbar, dass im Laufe des Jahres 2021 die Corona-Pandemie ihren Schrecken verlieren wird. Zumal jetzt auch das Biotech-Unternehmen Moderna starke Testergebnisse vorgelegt hat, und eine Reihe anderer Hersteller nicht mehr weit von einer Zulassung ihrer Impfstoffe entfernt zu sein scheinen. Die Erwartung, dass die Weltkonjunktur in den nächsten Monaten wieder Fahrt aufnimmt und die Einbußen der Corona-Krise nach und nach wett machen wird, ist deshalb nicht nur an den Börsen größer geworden.

Mit den US-Wahlen hat ein weiterer Unsicherheitsfaktor an Bedeutung verloren. Auch wenn Donald Trump wild um sich schlägt, dürfte an einer Amtseinführung Joe Bidens nicht zu rütteln sein. Aber da voraussichtlich die Republikaner nach der Stichwahl in Georgia im Senat eine Mehrheit erreichen werden, kann Biden die von Börsianern befürchteten Steuererhöhungen und stärkeren Regulierungen nicht ohne Widerstand durchbringen. Er wird Kompromisse mit dem Senat eingehen müssen. Und ein gespaltener Kongress ist und war fast immer ganz im Sinne der Finanzmärkte.

Fed und EZB vor zusätzlichen Geldspritzen

Der dritte starke Antrieb für eine Jahresend-Rallye kommt von den Notenbanken. Sowohl die Fed als auch die EZB haben klar signalisiert, dass sie im Dezember ihre ultralockere Geldpolitik noch expansiver gestalten wollen. Die EZB wird nach den Erwartungen der Märkte ihr Notprogramm mit dem schönen Namen PEPP deutlich aufpeppen und die Zielsumme ihrer Anleihekäufe von derzeit 1,35 Billionen Euro auf 1,75 bis 2 Billionen Euro erhöhen. Das würde 2021 einen zusätzlichen Liquiditätsschub geben. Auch die Fed hat die Notwendigkeit neuer Nothilfen beteuert. Sie achtet ja inzwischen verstärkt auf die Arbeitslosigkeit, und die ist in den USA in der Corona-Pandemie besorgniserregend hoch geworden. Deshalb wird ein Bündel verschiedener monetärer Lockerungsmaßnahmen erwartet.

Nicht zuletzt sind da ja auch noch die einige Billionen Euro bzw. Dollar schweren Hilfsprogramme der Regierungen in der Planung. Auch wenn die riesigen Konjunkturpakete der EU und der USA noch politische Hürden nehmen müssen – kommen werden sie früher oder später, und sie werden die Konjunktur ankurbeln und die Stimmung verbessern helfen.

Enorm viel Liquidität wartet auf Anlagechancen

Die Voraussetzungen für eine Jahresend-Rallye sind also nicht schlecht. Dies auch, weil jede Menge Geld immer noch extrem kurzfristig angelegt ist – trotz Mini- und Nullzinsen. So ist das Volumen der amerikanischen Geldmarktfonds, die in den USA die beliebteste Liquiditätsreserve darstellen, seit dem Ausbruch der Pandemie von rund vier auf über fünf Billionen Dollar gestiegen. Und in Deutschland haben private Haushalte und Unternehmen ihre Tagesgeld-Konten von Ende Februar bis Ende September um fast 200 Milliarden Euro auf über 2,2 Billionen aufgefüllt. Es stehen also gewaltige Summen an der Seitenlinie, von denen zumindest ein Teil in Aktien fließen dürfte, sobald die Sorgen um die Weltwirtschaft zu schwinden beginnen.

 

 

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