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Wirtschaft und Börsen gehen (noch) getrennte Wege

Noch ist die Wirtschaftswelt zweigeteilt: Die Konjunkturindikatoren signalisieren rund um den Globus eine Fortsetzung, ja Verstärkung des Wirtschaftsaufschwungs, die heftigen Kurseinbußen an den Börsen dagegen einen bevorstehenden Abschwung, wahrscheinlich sogar den Marsch in eine neue Rezession. So banal es klingt: Behalten die Konjunkturindikatoren Recht, sind Aktien jetzt billig, sagen die Börsen die Wahrheit, geht es noch viel tiefer mit den Kursen. Denn für beide Erwartungen gibt es gute Gründe.

Die Aktienmärkte haben, so ein beliebter Börsenspruch, sechs der letzten drei Rezessionen vorausgesagt, sprich genauso oft Recht behalten mit ihren Kurseinbrüchen als sie Fehlsignale geliefert haben. Die entscheidende Frage für aktive Anleger lautet denn auch jetzt wieder, ob die reale Wirtschaft nach der gerade erst überstandenen Rezession schon so robust ist, dass sie die europäische Staats- und neuerdings auch wieder Bankenkrise ebensowenig entscheidend vom Weg nach oben abhalten kann wie das koreanische Waffengeklirr.

Ausschlaggebend wird sein, wie professionell die EU mit ihren riesigen Problemen umgeht. Solange sie nicht der Finanzwelt aufzeigt, dass sie gemeinsam weit tragende Lösungen erarbeitet statt kurzatmige Alleingänge gegen die Märkte zu starten, wie es die Bundesregierung getan hat, wird die Unsicherheit bleiben. Und je länger sie bleibt, desto mehr wird nach den Börsen auch die reale Wirtschaft leiden. Der heutige Rückgang des GfK-Konsumklimas in Deutschland weist ja schon darauf hin, dass die Verbraucher von der Euro-Krise so verunsichert sind, dass sie Käufe zurückstellen.

Trotzdem nehme ich an, dass die Chance, ohne Abschwung der Weltwirtschaft aus dem Dilemma herauszukommen, größer sind als die Risiken. Zum einen gibt es Anzeichen aus den hoch verschuldeten EU-Ländern, die Neuverschuldung deutlich zu drücken, wie der jüngste Haushaltsentwurf Italiens belegt. Zum anderen befindet sich der Konjunkturaufschwung insbesondere in den USA erst am Anfang. Das bedeutet aber auch, dass die ganze zyklische Aufwärtsdynamik viel besser greifen kann als vor dem Finanzcrash 2008, als die Konjunkturerholung bereits alt und damit viel weniger widerstandsfähig war. Und nicht zuletzt spricht die Charttechnik zumindest für eine deutliche Zwischenerholung. Das wäre ja schon an sich positiv, denn sie würde helfen, Zeit zu gewinnen, Zeit die unbedingt nötig ist, um ein klein wenig Vertrauen in die Politik und die Banken in Spanien und anderen PIIGS herzustellen.

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