Die Direktbank ING-Diba erweitert ihre Palette an sparplanfähigen ETFs. Andere Onlinebroker haben zwar noch mehr Auswahl, doch die Selbstbeschränkung ist bei der Frankfurter Direktbank gewollt, um es den Kunden leichter zu machen.
Von acht auf 25 – die ING-Diba stockt ihre Sparpläne auf börsengehandelte Indexfonds (ETFs) auf. Erhältlich sind Produkte der Anbieter ishares, db-x-trackers, Lyxor und Comstage. Risikofreudige Zeitgenossen könnten gehebelte oder Short-ETFs vermissen, dafür finden sie aber Produkte auf besonders gängige weltweite Aktien- und Rentenindizes. Dabei wurden eher Produkte bevorzugt, die auf vollständige Replikation der Indizes setzen. „Wir haben uns bewusst dafür entscheiden, jeweils nur ein Produkt pro Index oder Markt anzubieten, um den Kunden die Entscheidung so einfach wie möglich zu machen“, erzählt Thomas Dwornitzak, Leiter Business Development Wertpapier, im Gespräch mit mir.
Anders als bei der Angebotspalette ändert sich an der Kondition für ETF-Sparpläne vorerst nichts. Sie bleibt bei 1,75 Prozent vom Ordervolumen – eine 100-Euro-Order kostet folglich 1,75 Euro.
Ab Juli nimmt die Direktbank dann Sparpläne auf alle 30 DAX-Aktien sowie ausgewählte Edelmetall ETCs neu mit ins Programm auf. Diese Produkte können Anleger bis Ende 2014 sogar kostenfrei ordern. ETC-Sparpläne werden von den Anbietern Deutsche Bank und ETFS gesponsert und über Xetra ausgeführt, Aktien-Sparpläne werden über Tradegate gehandelt und von der Tradegate Exchange gesponsert. „Der Start von Aktiensparplänen einer unserer Beiträge zur Förderung der Aktienkultur in Deutschland“, sagt Dwornitzak.
Mittelfristig sind die neuen Sparpläne dann ebenfalls zum einheitlichen Preismodell zu haben. Ob das dann noch bei 1,75 Prozent pro Auftrag oder schon darunter liegt, wird die Intensität des Wettbewerbs zeigen.
Zwar werden ETFs bislang vor allem von Profiinvestoren besonders rege genutzt, doch immer mehr Privatanleger entdecken ihre Vorteile für sich – zumal Verbraucherschützer sie für den langfristigen Vermögensaufbau über einen Sparplan empfehlen. Anders als bei aktiv gemanagten Fonds ist man mit einem ETF immer nahezu so gut oder so schlecht wie der zugrunde liegende Index selbst. Bei aktiv gemanagten Fonds läuft man dagegen Gefahr, aufs falsche Pferd zu setzen. Denn wie etliche Studien immer wieder über die Jahre bewiesen haben, ist die Mehrheit der aktiven Fondsmanager dauerhaft nicht in der Lage ist, ihren Referenzindex zu schlagen. Outperformance werten einige Wissenschaftler daher sogar als Zufall oder Glück
Mein Tipp: Wenn Sie sich für ETF-Sparpläne interessieren, sollten Sie Kunde eines Onlinebrokers werden.
ETF-Sparpläne sind nämlich fast ausschließlich bei Onlinebrokern zu haben, im Beratungsgeschäft der Filialbanken sind ETFs dagegen Bückware. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Da sie kaum Erträge für den Vertrieb abwerfen, werden sie von den Filialinstituten in den seltensten Fällen aktiv verkauft. Denn sie verdienen an diesen Produkten anders als an gemanagten Fonds keine Ausgabeaufschläge und Bestandsprovisionen, Kunden zahlen nur die Ordergebühr. Genau darin liegt aus Kundensicht jedoch der Reiz – sie sind günstig zu bekommen, zum Teil sogar umsonst. Denn einige Onlinebroker bietet ausgewählte ETFs im Sparplan sogar komplett für lau an, wenn die ETF-Anbieter Marketingaktionen mit ihnen fahren.
Weitere Beiträge
Vollkommen richtig! Kann auch bestätigen, dass gerade die Filialbanken kein Interesse haben ihre Mandanten auf solche Produkte zu beraten. Da werden lieber teuere Investmentsfonds oder sogar geschlossene Finanmodelle dem Kunden vorgestellt und oftmals ohne großartige Erlärung abgeschlossen.
Finde persönlich das ETF´s wirklich gute Anlageinstrumente sind. Gegenüber Indexfonds, welche oftmals hohe Ausgabeaufschläge verzeichnen, eine sehr gute Alternative!