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10 entscheidende Tage für die Börsen

Nach dem Kurseinbruch von voriger Woche wächst die Unsicherheit an den Aktienmärkten. Deshalb richten sich die Blicke mehr noch als sonst auf die Fülle an Konjunkturdaten, die rund um den Monatswechsel veröffentlicht werden. Einige sind darunter, die den Börsentrend der nächsten Monate entscheidend beeinflussen dürften.

Das gilt insbesondere für die Daten aus den USA und China, also den beiden stärksten Konjunkturloks der Welt. Und da ragen die Arbeitsmarktzahlen für die Vereinigten Staaten und der offizielle Einkaufsmanagerindex für China besonders heraus. So mancher Börsenstratege sieht in ihnen sogar die wichtigsten Konjunkturzahlen im bisherigen Jahresverlauf. Den Anfang machen am Donnerstag, den 30. Mai die wöchentlichen Erstanträge für Arbeitslosenhilfe für die USA, die jobless claims. Hier erwarten Experten im Durchschnitt unverändert 340 000 Neuanmeldungen. Fallen sie deutlich geringer aus, wäre das ein Signal, dass sich Amerikas Arbeitsmarkt schneller erholt als erwartet – und das könnte die Notenbank früher als gedacht auf den Plan rufen und eine Beschränkung ihrer Anleihekäufe von derzeit 85 Milliarden Dollar monatlich zur Folge haben.

Der vielleicht allerwichtigste Termin folgt am Samstag, den 1. Juni. Da verkünden Pekings Statistiker den offiziellen Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe der Volksrepublik. Die Daten für die letzten Monate haben allesamt enttäuscht und signalisieren ein schwächeres China-Wachstum als bislang prognostiziert. Der von der Großbank HSBC vorige Woche veröffentlichte inoffizielle Index durchbrach erstmals wieder die Wachstumsschwelle von 50 nach unten – und das lässt befürchten, dass der offizielle Einkaufsmanagerindex dem nachfolgt. Die Voraussagen liegen allerdings bei knapp über 50. Jede Zahl in der Nähe von 51 würde vermutlich die Börsen beflügeln.

Auch zu beachten, aber nicht ganz so bedeutsam sind der chinesische Einkaufsmanagerindex für die Dienstleistungen am 3. November und der Einkaufsmanagerindex für Amerikas produzierende Unternehmen am gleichen Tag. Aber dann wird es nochmals richtig aufregend: Am 7. Juni folgt, wie immer am ersten Freitag im Monat die Arbeitsmarktstatistik für die USA. Da Notenbankchef Ben Bernanke das Ende der ultralockeren Geldpolitik an die Erfolge am Arbeitsmarkt geknüpft hat, werden die Daten aus zweierlei Hinsicht spannend. Erstens sollen sie klären, ob die US-Wirtschaft trotz der automatischen Haushaltskürzungen weiter an Fahrt gewinnt und zweitens, ob Bernanke den Fuß etwas von Gaspedal nimmt. Jede Zahl der neu geschaffenen Stellen von über 275 000 gilt als so stark, dass vorerst alle Konjunkturängste verschwinden und dafür Ängste über eine straffere Geldpolitk laut werden dürften. Als „optimal“ gelten Zahlen zwischen 175 000 und 250 000, weil sie die gute Konjunktur bestätigen, ohne Bernanke sofort auf den Plan zu rufen.

Im Vorfeld dieser wichtigen Daten und natürlich vor allem anschließend dürfte es auf alle Fälle  heftigen Kursschwankungen geben. Nach meinen Erfahrungen kommt dabei dem China-Einkaufsmanagerindex die größere Bedeutung zu. Er gibt für die Aktienmärkte der Emerging Markets, aber natürlich auch für die Börsen der Industrieländer und die Rohstoffmärkte die Richtung für die nächsten Monate vor.

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