In den ersten vier Monaten 2019 zählten die Aktien der Schwellenländer zu den größten Gewinnern. Aber seit der Verschärfung des Handelskriegs der USA mit China stehen sie unter starkem Druck. Und viele Analysten erwarten, dass die Aussichten vorerst eher mau bleiben.
Um mehr als acht Prozent hat der MSCI Emerging Markets Index, der über 1100 Aktien aus 24 Schwellenländern enthält, seit der Verhängung zusätzlicher China-Zölle durch die USA verloren. Auch die Währungen und die Anleihen vieler Schwellenländer stehen seither auf der Verkaufsliste der Großanleger. So hat der chinesische Yuan in den letzten beiden Wochen fast drei Prozent an Wert verloren. Mehrere Investmentbanken haben ihre bisherigen Empfehlungen, Emerging Markets-Investments überzugewichten, gestrichen. Warum aber trifft der Bannstrahl von Donald Trump gegen China die gesamten Schwellenländer so stark?
Zum einen liegt das daran, dass China-Aktien rund ein Drittel des MSCI Emerging Markets ausmachen. Zum anderen fahren Anleger stets dann, wenn das allgemeine Risikoniveau zunimmt, Investments aus den besonders volatilen Schwellenländern überdurchschnittlich stark zurück. Und drittens leiden die Emerging Marktes in der Regel besonders unter einem nachlassenden Tempo der Weltwirtschaft – und der globale Handel beginnt zunehmend unter den Handelskonfikten zu leiden.
So lange der Zollkrieg zwischen den USA und China nicht beigelegt ist, werden die Schwellenländer nach den jüngsten Analysen zahlreicher Investmentbanken nicht auf die Beine kommen, obwohl ihre Bewertung günstig und ihr Wachstumstempo immer noch relativ hoch ist. Anlegern empfiehlt es sich deshalb zwar, zunächst noch vorsichtig zu agieren – aber sobald eine Lösung des Handelskonflikts erreicht ist, dürften Emerging Markets-Aktien und -Währungen wieder in den Aufschwungsmodus wechseln.
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