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Halbjahresbilanz für deutsche Aktien: Zwischen 143% Plus und 98% Minus

So ein verrücktes Halbjahr für deutsche Aktien gab es selten: Zuerst erreichte der DAX am 17. Februar mit knapp 13 800 Punkten ein Allzeithoch – um gut einen Monat später fast 39 % auf gut 8450 Zähler zu verlieren. Und dann legte der deutsche Leitindex, angetrieben  in den folgenden zweieinhalb Monaten um über 52% zu. Trotzdem verblieb ein Minus von gut 8%. So wie dem DAX erging es fast allen Weltbörsen, und auch den kleinen DAX-Brüdern MDAX, SDAX und TecDax.

Fast noch verrückter als die extremen Schwankungen der Indizes waren die Bewegungen der deutschen Aktien innerhalb von DAX und Co. Enormen Kursgewinnen standen im ersten Halbjahr (der heutige Tag fehlt noch) gewaltige Verluste gegenüber. Wer aber sind die Gewinner und Verlierer der deutschen Indizes?

Nur neun Dax-Aktien gewinnen

Im Dax ragte ausgerechnet der Dauerverlierer Deutsche Bank mit einem Plus von 18% heraus, gefolgt von FMC (+16%), RWE (+15%), Deutsche Börse (+14%) und den beiden Wohnimmobilien-Werten Vonovia (+ 13%) und Deutsche Wohnen (+ 9%). Insgesamt gab es nur neun Halbjahresgewinner. Auf der Verliererseite schoß natürlich Wirecard mit 98% Minus den Vogel ab. Aber auch die Verkehrswerte MTU (-41%), Daimler (-29%), Conti (-26%), VW und BMW (je -24%) bescherten ihren Anlegern riesige Verluste, ebenso wie HeidelCement und BASF mit je 28% Kurseinbußen.

Auch MDAX ist die Spanne groß

Beim MDAX legten vor allem so genannten Krisengewinner unter den mittelgroße deutschen Aktien extrem zu: Der Lieferdienst Hello Fresh überragte mit +143% alle übrigen Werte, gefolgt vom Pharmaunternehmen Sartorius (+56%), dem Video-Konferenz-Spezialisten Teamviewer (+50%), dem Online-Shop Zalando (+40%) und Delivery Hero (+32%). Die stärksten Einbußen gab es bei Airbus (-52%) und Fraport (-50%), also Hauptbetroffenen der Luftfahrtkrise. Lufthansa verlor mit -45% fast ebenso so viel. Etwas mehr bergab als bei der Fluglinie ging es noch bei Thyssen und K+S mit je 49% Minus.

Große Gewinner unter den kleine deutschen Aktien

Beim SDAX waren es ebenfalls die Internet- und Softwarespezialisten, die am meisten gewannen: Shop-Apotheke (+139%), Zooplus (+74%), Zeal Networks (+56%) und Atoss Software (+42%) waren die Top-Werte. Die Flop-Liste führt die Deutsche Pfandbriefbank mit -56% an, die bei der Finanzierung von Gewerbeimmobilien von der Coronakrise getroffen wird, gefolgt vom Bauwert Bilfinger(-54%) und der Deutschen Euroshop (-53%), die als Investor in Einkaufszentren an den Problemen des stationären Handels mitleidet.

Die Tops und Flops zeigen, wie stark die deutschen Aktien von den Auswirkungen der Corona-Pandemie abhängen. Das wird sich im zweiten Halbjahr kaum ändern, auch wenn es wohl keine so extremen Schwankungen mehr  geben wird wie in den erstens sechs Monaten, als die Coronakrise die Anleger unvorbereitet erwischt hat.

Foto: Markus Spiske/unsplash.com; Collage:tk

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