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Freitagsfrage: Wie sieht die neue Indexwelt für MDAX, TecDAX und SDAX aus?

Am 24. September startet die „Revolution“ der DAX-Indexfamilie.  Bis dahin berechnet die Deutsche Börse für MDAX, TecDAX und SDAX zusätzlich zu den „alten“ Indizes noch „Schattenindizes.“ Sie bestehen aus den voraussichtlichen alten plus neuen Indexmitgliedern. Wie sehen die Veränderungen konkret aus?

Die „Revolution“ besteht darin, dass die Trennung in die Bereiche klassische Aktien und Technologieaktien wegfällt – wie das in vielen anderen Ländern längst der Fall ist. Dadurch wird es eine Vielzahl an Doppellistings geben. Denn TecDAX-Aktien werden bei entsprechender Größe und Börsenumsatz auch in MDAX und SDAX aufgenommen, und der TecDAX wird zudem durch drei Tech-Werte aus dem DAX aufgewertet.

Mit Deutsche Telekom, SAP und Infineon kommen drei DAX-Werte in den TecDAX. Sie werden aufgrund ihrer Größe dessen Indexentwicklung erheblich beeinflussen. Obwohl der Anteil auf 10 Prozent je Aktie beschränkt ist, bestimmen sie fast ein Drittel des TecDAX-Niveaus. Die Deutsche Börse hofft, dass durch die international bekannten DAX-Werte die Akzeptanz des TecDAX als Basis für ETFs aufgewertet wird, insbesondere bei ausländischen Großanlegern.

Aus dem jetzigen TecDAX werden nach aktuellem Stand immerhin 13 Mitglieder zusätzlich im MDAX gelistet werden. Dazu zählen die momentanen Schwergewichte Wirecard, Qiagen, United Internet, Siemens-Healthineers und Sartorius. Das Doppellisting bedeutet für sie, dass zukünftig auch ETFs auf den MDAX mit diesen Werten bestückt werden müssen. Ein erheblicher Nachfrageschub ist ihnen damit sicher, da MDAX-ETFs beliebt sind. Damit nicht zu viele „alte“ MDAX-Werte den Index verlassen müssen, wird die Zahl der Aktien im Index von 50 auf 60 aufgestockt.

Noch größer ist der Zuwachs im SDAX, der quasi als Resterampe der Auswahlindizes fungiert. Er wird von 50 auf 70 Aktien aufgestockt. Neu hinzu kommen zum einen die Absteiger aus dem MDAX und zum anderen die Doppelistings aus dem TecDAX – nach heutigem Stand immerhin 17 Aktien. Das könnte dazu führen, dass künftig mehr Fondsgesellschaften als bisher SDAX-ETFs auflegen.

Die Schattenindizes der neuen Konstruktionen haben sich im ersten Monat seit ihrem Start am 18. Juni im Vergleich zu den jetzigen Kursbarometern unterschiedlich entwickelt: Der MDAX-neu und der SDAX-neu haben sich jeweils um gut einen halben Prozentpunkt besser geschlagen, der TecDAC-neu dagegen um fast einen Prozentpunkt schlechter – hier macht sich das große Gewicht der drei DAX-Werte bemerkbar.

Apropos DAX: Börsenchef Theodor Weimer hat anlässlich des 30. Geburtstags des deutschen Leitindex mittelfristig auch eine Aufstockung des DAX über die jetzigen 30 Mitglieder hinaus ins Spiel gebracht.

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