„Frau Meyer, bitte überweisen Sie 200 Euro an meine Tochter!“ Noch vor 10 Jahren etwa war solch ein Anruf in einer Bank nichts Ungewöhnliches. Inzwischen ist das total aus der Mode gekommen, zumal telelefonsche Überweisungen heutzutage oft sogar ordentlich was kosten. Wer dagegen heute sagt, „OK Google, rede mit comdirect“ kann ab sofort Überweisungen über Google Assistant zum Beispiel über den Lautsprecher Google Home auslösen.
Die #comdirect übermöglicht damit eigenen Angaben nach als erste Bank in Deutschland nicht nur Konto- und Depotstandsabfragen per Spracheingabe, sondern auch Überweisungen. Voice Banking dürfte damit zum nächsten größen Trend werden.
Schon jeder zweite Deutsche nutzt zumindest gelegentlich einen sprachgesteuerten Helfer wie Siri, Alexa oder Google Assistant, bei den unter 30-Jährigen sind es sogar fast 70 Prozent. So lautet das Ergebnis der Umfrage „Intelligente Sprachassistenten“ der Unternehmensberatung EY aus Februar 2018. „Voice Banking, also Bankgeschäfte per Sprachbefehl, bedient sich dem ursprünglichsten Kommunikationsmittel überhaupt: der Sprache. Sprachgesteuertes Banking ist dadurch einfach, schnell und intuitiv“, sagt Matthias Hach, Vorstandsmitglied von comdirect.
Sicherheitsskeptiker versucht die comdirect folgendermaßen zu beruhigen: „Die Zugangsdaten für das Online-Banking bleiben bei comdirect und gelangen nicht in die Hände von Google. Sie werden ausschließlich von der comdirect Action genutzt“, betont Hach. Über „OK Google, rede mit comdirect“ kann nun ganz einfach der Konto- und Depotstand per Sprachbefehl erfragt oder eine Überweisung beauftragt werden. Um sicherzustellen, dass die Informationen nicht in falsche Ohren gelangen, muss dabei ein selbst festgelegtes Voice-Passwort eingegeben werden. Um eine überweisung zu tätigen, muss man sie außerdem noch über die comdirect App tatsächlich freigeben.
Ob die Kunden die neuen Möglichkeiten annehmen oder doch Sicherheitsbedenken hegen, wird sich zeigen. Erst im Frühjahr erst hatte Alexa, das Google-Home-Pendant von Amazon, für Aufsehen und Beunruhigung gesorgt, weil es ein Ehepaar ohne deren Wissen abgehört und die Aufzeichnung ausgerechnet auch noch an einen Kollegen geschickt hatte. Ein skurriler Fall zwar, aber genau das, was Sicherheitsskeptiker befürchten.
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