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Vermögensaufbau mit Aktiensparplänen – sinnvoll oder Unsinn?

Nicht jeder hat gleich 100 000 Euro auf einmal anzulegen, dann sind Sparpläne generell eine gute Sache, um sein Vermögen zu mehren. Doch wie steht es um Aktiensparpläne? Zwei Onlinebroker haben sie gerade neu eingeführt.

„Als erster Anbieter der Sparkassen-Finanzgruppe“ führte der Sparkassenbroker Ende Januar Aktiensparpläne ein. Das Angebot umfasst zunächst die Dax-30-Aktien und soll kurzfristig weiter ausgebaut werden, heißt es. Ist eine Aktie allerdings teurer als die Sparplanrate, muss man warten, bis man sich mindestens eine Aktie kaufen kann. Die Mindestsparrate beträgt 50 Euro, das Orderentgelt beträgt 2,5 Prozent auf die Ausführung.

Die Comdirect folge dann Mitte Februar – zum Start des Angebots kann man aus rund 70 Aktien aus dem DAX, MDAX und TecDAX wählen, Ende April sollen 40 weitere Werte hinzukommen; hier beträgt die Mindestrate 25 Euro. Für jede Transaktion fällt eine Ordergebühr von 1,5 Prozent der Sparrate an, maximal werden 4,90 Euro erhoben. Die Depotführung ist kostenfrei. Innerhalb eines Sparplans können bis zu zehn Wertpapiere bespart werden, also ist auch eine Kombination mit ETFs, Fonds und Zertifikaten möglich. Andere Broker wie zum Beispiel die DAB bank, die Consorsbank oder die Ing-Diba hatten ebenfalls bereits Aktiensparpläne im Programm.

Klar ist: Mit Sparplänen kann man Stück für Stück Geld ansparen – wer schon immer gerne einen BMW sein eigen nennen möchte, ihn sich aber nicht leisten kann oder will, kann sich zumindest regelmäßig die Aktie kaufen, so vielleicht die Überlegung. Doch ist das sinnvoll? Mit einem Aktien-Sparplan nimmt man am Wohl oder Wehe eines einzigen Unternehmens teil. Eine breite Streuung, wie sie Anlageexperten dringend anraten, bekommt man damit aber nicht hin, dafür müsste man schon eine Vielzahl von Aktien besparen.

Viel einfacher: Man greift gleich zu einem Sparplän auf auf börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds – ETFs) – mit einem einzigen Sparplan investiert man dann besonders kostengünstig und auch je nach Produkt auch klar diversifiziert. Für mich sind Aktiensparpläne daher nicht mehr als eine nette Marketingmasche, Anleger emotional anzusprechen, aber rationaler, langfristiger Vermögensaufbau sieht anders aus.

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2 Kommentare
  1. Wie sieht ein langfristiger, rationaler Vermögensaufbau als "kleiner" Privatanleger denn dann aus? Vorallem wenn man bedenkt das aktive Fonds a) höhere Kosten haben und damit Renditeeinbüßen und b) zu 90-96% über Jahrezehnte gesehen den Markt nicht outperformen sonder eher underperformen?

  2. Die Antwort steht eigentlich schon im letzten Absatz: Besonders kostengünstig ist der Erwerb von Exchange Trade Funds, also börsengehandelte Indexfonds.Sie performenen immer so gut oder schlecht wie der zugrundeliegende Index, weisen zu aktiv gemanagten Fonds, bei denen ein Fondsmanager die Entscheidung trifft, deutlich günstigere Kosten (und Kosten zu sparen bei der Geldanlage ist gerade in Niedrigzinsphasen wie aktuell besonders wichtig) – und sie laufen nicht Gefahr wie aktiv gemanagte Fonds, dass der Fondsmanager schlechter abschneidet als seine Benchmark, also seine Messlatte. Außerdem streut man – anders als bei Sparplänen – auf eine einzelne Aktie – mit jeder Sparrate sein Investment auf alle Wertpapiere, die eben in dem Index enthalten sind. ETF-Sparpläne halte ich daher für die deutlich sinnvollere Lösung als Sparpläne auf Einzelaktien.

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