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USA oder China – wer ist die Lokomotive der Weltwirtschaft?

Warum der Handelskrieg USA-China für die Weltwirtschaft so gefährlich ist, zeigt eine aktuelle Analyse des IWF in seinem Economic Outlook deutlich auf: Die beiden Großmächte trugen im Zeitraum 2018/2019 nahezu die Hälfte zum globalen Wachstum bei – genau waren es 46,5%. Aber die Zugkraft ist ungleich verteilt, denn China ist eindeutig die stärkste Lokomotive.

Das Riesenreich hat fast ein Drittel zum Wachstum beigetragen, nämlich 32,7%, die USA mit 13,8% nicht einmal die Hälfte davon. Damit hat sich etwas fortgesetzt, das seit 2006 regelmäßig der Fall war: China trägt seither den Löwenanteil zum Wachstum bei. Vor allem in der Finanzkrise 2008/2009 zeigte sich Chinas Einfluss: Mit massiven Konjunkturprogrammen zog die Volksrepublik die Weltwirtschaft fast allein aus der Rezession.

Chinas Einfluss auf die globale Wirtschaft wird zwar nach der Analyse des IWF zurückgehen, aber dennoch bei weitem am stärksten von allen Ländern bleiben. Bis 2024 soll laut IWF Chinas Anteil am globalen Wirtschaftswachstum auf 28,3% fallen – aber Amerikas Anteil soll gleichzeitig auf 9,2% zurückgehen, also gerade noch knapp ein Drittel des China-Anteils betragen. Zur Nummer zwei wird in den nächsten Jahren dagegen, so der IWF, Indien aufsteigen. Der Subkontinent soll mit 15,5% mehr zum Wachstum beitragen als die USA derzeit. An Nummer vier soll dann Indonesien mit 3,7% stehen vor Russland, Brasilien und Deutschland.

Um aus der gegenwärtigen Weltwirtschaftsflaute herauszukommen, ist es also dringend nötig, dass Chinas Wachstum und damit die Zugkraft der wichtigsten Lokomotive nicht zu stark zurückgeht. China arbeitet zwar mit Konjunkturprogrammen und Zinssenkungen daran, die Folgen der Strafzölle zu mildern. Aber einen neuen Wachstumsschub kann die Weltwirtschaft wohl nur dann erwarten, wenn der Zollkrieg nicht nochmals eskaliert. Und klar ist auch, dass Deutschlands exportlastige Konjunktur dann mit am stärksten von allen Ländern darunter leiden würde.

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