Unser Blog zu Geldanlage, Börse und ETF

Home » Unser Blog zu Geldanlage, Börse und ETF » Aktien & Börse » Tradegate und Frankfurt gehen bei BB Biotech unterschiedlich vor

Tradegate und Frankfurt gehen bei BB Biotech unterschiedlich vor

Vor kurzem landete ein Fall auf meinem Schreibtisch, der mein Vertrauen in den Börsenhandel schwer erschüttert. Selbst Experten verschlägt es bei dem Fall die Sprache. Das Verbraucherministerium ist hier gefordert, den Anlegerschutz zu verbessern. Deutschland braucht eine einheitliche Handelsüberwachungsstelle für alle Börsengeschäfte und eine gemeinsame Börsenaufsicht!

Der Fall in Kürze: Ein Anleger erteilt in Frankfurt und an der Tradegate Exchange kurz nacheinander zwei Verkaufsaufträge in BB Biotech und erhält ein paar Stunden später die Mitteilung, dass sein Geschäft an der Tradegate Exchange storniert wird. Frankfurt hält das Geschäft aufrecht. Der Schaden daraus: Rund 10.000 Euro. „Mir sind die Gesichtszüge entgleist, als ich gehört habe, dass Tradegate storniert“, sagt ein Börsenprofi.

Die Kurse sind an beiden Börsen in etwa auf gleicher Höhe, daran liegt es nicht. Als Grund für das Storno nennt Tradegate Exchange das Fehlverhaltens des Spezialisten. Dieser habe Preisfeststellungen vorgenommen, obwohl eine Preisfindung nicht vorgesehen war. Tradegate erklärt gegenüber Börse Online, dass es zunächst eine Handelsunterbrechung und später eine Handelsaussetzung gegeben habe.

Aufgrund der Handelsunterbrechung hätte kein Handel zustande kommen dürfen, doch die Aufträge seien trotzdem ausgeführt worden. Daher wurden später alle Geschäfte storniert. Die Handelsunterbrechung ist auf der Webseite von Tradegate zwar nicht nachvollziehbar, dort wird nur die Aussetzung des Handels ab 9.05 Uhr an dem Tag publiziert. Storniert wurden alle Geschäfte, die in der Zeit zwischen 8 und 9.00 Uhr abgeschlossen wurden.

An anderen Präsenzbörsen wie Frankfurt, München, Stuttgart, Hamburg und Hannover kommen ebenfalls Kurse zustande. Doch diese Geschäfte werden nicht storniert. Die detaillierte Fassung zu dem Fall finden Sie hier unter www.boerse-online.de.

Die Wirren um diesen Fall werfen ein schlechtes Licht auf den gesamten Börsenhandel. Im Sinne des Anlegerschutzes sollten daher die Börsen bei Kursaussetzungen einheitlich entscheiden! Die Geschäfte müssen zudem zwingend von einer bundesweiten Handelsüberwachungsstelle geprüft und die Börsenaufsicht muss zentralisiert werden!

Weitere Beiträge
Schlagwörter:
AnlegerwissenPolitik
0 Kommentare

Themen

Archiv

Autoren

Blog abonnieren

Unsere Bücher

Alle Bücher

Unser Team