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Quartalszahlen Q3 2021 so spannend wie selten

Selten zuvor haben die Anleger so gespannt auf die Quartalsgewinne der Unternehmen geblickt wie jetzt vor den Zahlen für das dritte Vierteljahr 2021. Denn die Gewinnschätzungen der Analysten für die Quartalszahlen Q 3 2021 sind mit hoher Unsicherheit behaftet. Dafür sorgen die Lieferprobleme bei Halbleitern und vielen anderen Produkten sowie die explodierenden Energiepreise. Auch die ersten Prognosen der Vorstände für 2022 leider unter der Unsicherheit.

Quartalszahlen Q3 2021 entscheiden über die künftige Börsenrichtung

An der Wall Street haben zwar bereits ein paar Unternehmen aus dem S&P-500 Index ihre Zahlen vorgelegt. So richtig beginnt die Berichtssaison für die Quartalszahlen Q3 2021 jedoch erst am Mittwoch, den 13. Oktober. Dann nämlich legen gleich mehrere Finanzkonzerne wie Blackrock,  JPMorgan und Charles Schwab ihre Gewinne offen. Außerdem geben sie ihre Prognosen für die kommenden Monate ab.  Am Donnerstag und Freitag folgt der „Rest“ der großen Banken und Vermögensverwalter. Anschließend präsentieren dann die Technologie- und Industriekonzerne ihre Zahlen. In Deutschland und Europa fängt die Bilanzsaison erst in der nächsten Woche so richtig an.

Da an der Börse ja immer die tatsächlichen Ergebnisse an den erwarteten gemessen werden, ist es wichtig, die Ertragsschätzungen des Durchschnitts der Analysten – die so genannten Konsensprognosen – zu kennen. Und da sieht es aktuell so aus:

Wie wirken sich Lieferengpässe und Preissteigerungen aus?

Beim S&P 500 sind die Gewinnschätzungen für die Quartalszahlen Q3 2021 seit Ende Juli zwar leicht gefallen. Denn die Auswirkungen der knapper und teurer gewordenen Produkte hat viele Analysten vorsichtiger werden lassen. Aber die erwarteten Zuwachsraten liegen mit einem Plus von 29,6% gegenüber dem dritten Quartal 2020 immer noch auf einem recht hohen Niveau. Allerdings gilt es dabei zu bedenken, dass rund ein Viertel der Gewinnzuwächse allein auf die Energieunternehmen entfallen. Und deren Erträge sollen wegen der steil gestiegenen Preise für Öl, Gas und, Kohle geradezu explodiert sein.  Laut den Daten von I/B/E/S Refinitiv werden die Ergebnisse der Energieunternehmen, die vor Jahresfrist im Durchschnitt noch nahe der Nulllinie gelegen hatten, im Durchschnitt um sagenhafte 1488% zulegen. Vor einer Woche hatten die Prognosen „nur“ bei plus 1392% gelegen.

Für die meisten anderen US-Branchen haben die Analysten ihre Schätzungen dagegen leicht zurückgenommen. Jetzt kommt es darauf an, ob sie bei ihren Korrekturen zu vorsichtig vorgegangen sind. Vielleicht haben sie aber das ganze Ausmaß der Belastungen durch fehlende Materialien und hohe Preise nur ungenügend eingepreist, also zu optimistisch geschätzt.

In Europa wachsen die Gewinne im Energiesektor am stärksten

Beim breiten europäischen Aktienindex Stoxx 600 Europe haben die Analysten ihre Gewinnschätzungen zuletzt auch zurückgeschraubt – allerdings nur minimal. Erwartet wird ein nun Ertragszuwachs um 45,6%. Ohne den boomenden Energiesektor, dem die Experten einen Gewinnsprung um 700,7% zutrauen, wären es allerdings auch hier deutlich weniger, nämlich 31,1%. Hohe Steigerungsraten erwarten die Analysten in Europa aber auch von den typisch zyklischen, also konjunkturabhängigen  Branchen. Deren Ergebnisse sollen sich im Zeitraum Juli bis September 2021 von dem niedrigen Niveau vor Jahresfrist aus mehr als verdoppelt haben.

Anleger sollten die Quartalszahlen Q3 2021 genau beobachten

Für Anleger gilt es jetzt also, mit Argusaugen zu verfolgen, wie die Zahlen tatsächlich ausfallen.  Je nachdem, auf welche Seite sich die Waage neigt, ob hin zu positiven oder zu negativen Überraschungen, wird das die Richtung an den Aktienmärkten in den nächsten Wochen und Monaten entscheidend beeinflussen. Und damit auch, ob die Börsen in diesem Jahr, wie so häufig, im Laufe des Oktober, eine Jahresendrallye starten können.

 

 

 

 

Foto: op23 on Unsplash

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