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Nichts ist unmöglich – selbst bei Japan-Aktien

Nichts ist unmöglich – diesen legendären Werbespruch von Toyota versucht zurzeit Japans Börse zu bestätigen. Für unmöglich halten es inzwischen viele Anleger, dass der Nikkei 225 je wieder dauerhaft auf die Beine kommt. Versucht hat er es seit 1990 immer wieder – aber bisher ist jeder Versuch früher oder später gescheitert – meistens früher. Jetzt aber stehen die Chancen, dass das Unmögliche doch noch möglich wird, gar nicht so schlecht.

Heimlich, still und leise hat sich der Nikkei in den letzten drei Monaten um fast 15 Prozent, im November allein um neun Prozent auf knapp 10 000 Punkte nach oben gearbeitet. Japans Börse zählt damit aber immer noch zu den wenigen Märkten weltweit, die unter dem Stand von Ende 2009 notieren. Ganz zu schweigen vom Zwischenhoch von 2007. Bis dahin sind noch gut 80 Prozent Luft. Und das, obwohl die Unternehmensgewinne im laufenden Fiskaljahr (bis März 2011) regelrecht exlodieren – um nahezu 60 Prozent. Für 2011/2012 werden nochmals 15 bis 20 Prozent Gewinnplus erwartet. Unter normalen Umständen sind das Ertragssprünge, aus denen Haussen gemacht werden.

Aber Japans Börse ist nicht normal. Sie hat 20 Jahre lang die massive Überbewertung der 1980er Jahre abgebaut, ist jetzt aber in Sachen Bewertung auf einem Level angekommen, der ausgesprochen attraktiv ist. Das KGV fürs nächste Jahr stellt sich auf rund 10, das Kurs-Buchwert-Verhältnis auf lediglich 1,0 und die Dividendenrendite auf knapp zwei Prozent. Angesichts von Zinsen von unter einem Prozent in nahezu allen Laufzeitbereichen sind das imposante Daten.

Dass die Anleger bisher die unerwartet starke Konjunktur in Japan in diesem Jahr ebenso wenig gewürdigt haben wie die steilen Gewinnzuwächse der Unternehmen ist vor allem dem unheimlichen Stärke des Yen zuzuschreiben. Das hat Befürchtungen geweckt, der Aufschwung werde abbrechen. Japan hat diese Belastungen aber erstaunlich gut weggesteckt, auch wenn die Konjunktur an Elan verliert und immer noch Deflation herrscht.

Nun aber bestehen gute Hoffnungen, dass der Yen-Höhenflug zu Ende geht. Die neue Dollar-Stärke deutet darauf hin, aber auch die erklärte Absicht von Regierung und Notenbank, den Yen-Anstieg mit allen Mitteln zu stoppen. Auf der Suche nach unterbewerteten und bisher schlecht performenden Märkten stoßen deshalb jetzt immer mehr Anleger, vor allem aus dem Ausland, auf Japan. Zumal auch die Charttechnik positive Signale aussendet. So hat der angesehene Chefchartist von Nikko Cordial, Yutaka Yoshino für Aufsehen gesorgt, als er vor kurzem den Beginn einer langen und starken Aufwärtsbewegung ausrief. Im Januar 2011 werde es die besten Aktien-Kaufgelegenheiten seit Jahrzehnten geben, prognostiziert er, und sieht den Nikkei Mitte 2012 bei 15 200 Zählern, also gut 50 Prozent höher als zurzeit.

Das alles spricht dafür, dass mutige Anleger nach allfälligen Rücksetzern wieder einmal einen Versuch mit Japan-Aktien wagen können. Günstige Titel von Unternehmen mit Weltgeltung gibt es für Stockpicker genügend – und wer nur auf den Markt setzen will, findet eine große Auswahl an ETFs, Fonds und Zerifikaten auf den Nikkei oder den umfassenderen Topix. Aber selbst wenn das Unmögliche auch diesmal nicht möglich werden sollte – für eine rasante Rallye wenigstens ist Japans Börse wieder einmal reif.

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