Gähn, schon wieder eine neue Direktbank holländischer Provenienz auf dem heiß umkämpften deutschen Markt? Das Angebot der Rabodirect verdient aber einen zweiten Blick.
Zum Start geht die Bank, die zur Rabobank-Gruppe gehört, mit Tages- und Festgeldkonten in Deutschland auf Kundensuche: Auf Tagesgeld zahlt Rabodirect 2,4 Prozent bei monatlicher Zinsgutschrift, auf 30-Tage-Festgeld sind es derzeit 2,55 Prozent und auf 90-Tage-Festgeld 2,7 Prozent. In Zinsvergleichen wie dem von biallo.de positionieren sich die Niederländer damit in den jeweiligen Spitzengruppen, zum Teil ganz oben. Im Programm sind aber auch Festgelder mit längeren Laufzeiten bis zu zehn Jahren. Das Wertpapiergeschäft bietet Rabodirect vorerst nicht an.
Gespannt sein darf man darauf, ob die Bank hält, was sie in Aussicht stellt: nämlich langfristig faire Konditionen ohne versteckte Klauseln oder Lockangebote. Eines hat sie offenbar auf jeden Fall – anders als manch anderer Hochzinsanbieter – nicht nötig: Auf Teufel komm raus neue Kunden mit Hochzinskonditionen zu „kaufen“ oder Kunden zu beruhigen, die ihr nur dann Geld anvertrauen, wenn die angebotenen Zinsen hoch sind. Denn schon heute erfüllt das Mutterhaus Rabobank die Eigenkapitalanforderungen nach Basel III. Die Mutter ist genossenschaftlich organisiert, kam ohne Staatshilfe durch die Finanzkrise und weist vergleichsweise hohe Ratings und besonders niedrige Werte bei Credit Default Swaps auf, gilt daher als besonders solide.
Im Fall des Falles würde die niederländische Einlagensicherung einspringen, die Gelder bis 100 000 Euro absichert. Deutschland ist für Rabodirect der sechste Auslandsmarkt, sie ist bereits in Belgien, Irland, Polen, Australien und Neuseeland aktiv und kommt auf rund 500 000 Kunden.
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