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Ist das die Wende beim Ölpreis – und bei den Aktien?

Das für heute angesetzte Treffen von OPEC-Mitgliedern mit Russland hat dem Ölpreis einen neuen Schub gebracht. Inzwischen kostet die Sorte Brent mit 35 Dollar je Barrel immerhin ein Viertel mehr als beim Tiefstand vor einem Monat. Seitdem die Hoffnungen auf eine Förderkürzung wächst, geht es auch an den Börsen wieder nach oben. Aber wird es wirklich zu einer Übereinkunft der OPEC mit wichtigen Nicht-Mitgliedern kommen?

Wenn sich die Ölminister Saudi Arabiens, Venezuelas, Nigerias und anderer Kartellmitglieder außerhalb einer OPEC-Konferenz mit Nichtmitgliedern treffen, hat das vermutlich schon etwas zu bedeuten. Schließlich hat Russland stets betont, Verhandlungen über eine gemeinsame Förderkürzung machten nur Sinn, wenn im Vorfeld bereits Ansätze für eine Einigung erkennbar seien. Und das scheint nun der Fall zu sein, dank der Diplomatie Venezuelalas, das am meisten vom Ölpreissturz betroffen ist und das seit Monaten versucht, eine Einigung voranzutreiben.

Den Optimismus schürt darüber hinaus ein für nächsten Monat angekündigter Besuch des saudischen Königs in Moskau. Dort wird es sicher nicht nur um Syrien gehen, sondern auch um den Ölmarkt. Russland und Saudi Arabien sind nun einmal mit einem gemeinsamen Anteil am Weltmarkt von fast einem Viertel diejenigen Produzenten, ohne die es bei einer Förderkürzung einfach nicht geht.

In der Not haben OPEC- und Nicht-OPEC-Produzenten schließlich schon einmal zusammengefunden: Als um die Jahrtausendwende Öl immer billiger wurde, rangen sich die Staaten unter Vermittlung Mexikos zu einer Förderkürzung durch. Das hat damals die Wende beim Ölpreis eingeleitet, und auch die anschließenden Kurssprünge auf bis zu 150 Dollar je Barrel.

Dieses Mal dürfte eine Einigung allerdings schwieriger sein. Zwischen der OPEC, Russland, Mexiko und Co. scheint es zwar gute Gespräche zu geben – aber die Wild Card ist der Iran. Das OPEC-Mitglied ist der Erzfeind Saudi Arabiens und dabei, seine Ölexporte deutlich auszuweiten, seitdem die Sanktionen entfallen sind. Riad kann es aber nicht zulassen, dass Teheran in die Lücke stößt, die seine Kürzungen und die anderer Förderländer hinterlässt. Ganz ohne Einbindung des Iran wird es also kaum gehen. Die Verhandlungen dürften deshalb langwieriger und diffiziler werden als gedacht. Und es wird Rückschläge geben, die auch den Ölpreis immer wieder belasten werden.

Dass die wichtigsten Ölförderer außerhalb der USA überhaupt ernsthaft verhandeln, ist allerdings ein Faktum, das die Spekulanten, die auf weiter fallende Preise setzen, vorsichtiger werden lassen muss. Solange die Möglichkeit einer Übereinkunft besteht, müssen sie immer damit rechnen, dass es steil aufwärts geht mit dem Ölpreis und sie dann riesige Verluste erleiden. Deshalb spricht viel dafür, dass der Tiefpreis vom Januar nicht mehr unterschritten wird. Wie schnell und stark es jedoch aufwärts gehen kann, ist angesichts der schwierigen Gemengelage noch völlig unsicher.

Für die Aktienmärkte bedeutet das immerhin, dass ein gewichtiger Mühlstein etwas leichter geworden ist. Und wenn heute von den Verhandlungen vorsichtig-optimistische Töne kommen sollten, ist sogar eine weitere kräftige Erholung wahrscheinlich.

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