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Freitagsfrage: Warum tritt Uber-Konkurrent Lyft beim Börsengang so stark auf’s Gas?

Das gab es bislang noch nicht: Ein milliardenschwerer Fahrdienstleister geht an die Börse. Als Schreck der Taxifahrer ist #Uber weltweit bekannt, doch Konkurrent #Lyft steuert schneller an die Börse. Wer – wie ich – Lyft und Uber nutzt, ahnt aus ganz anderem Grund schon länger, dass etwas im Busch ist. 

Denn nicht nur Meldungen über einen geplanten Börsengang machten schon 2018 die Runde, auch die Rabattangebote nahmen zu. So erhielt ich als Lyft-Kunde seit Monaten immer wieder e-mails und über die App Angebote für Fahrten zu reduzierten Preisen. Gutes Marketing, so prägt sich Lyft immer mehr ein. Und da auch beim Preisvergleich Lyft meist ohne Rabatt schon etwas günstiger war als Uber, fällt die Entscheidung leicht.

Zudem ist das Image von Uber schwer angeschlagen, viele Kunden – auch Firmen – wechselten zu Lyft als 2017 bei Uber Meldungen über sexuelle Belästigung von Mitarbeitern öffentlich wurden. Doch trotz Imageschaden hat sich der Name Uber eingeprägt wie Tempo bei Papiertaschentüchern. Nach wie vor spricht man hier im Silicon Valley wenn man einen Fahrdienstleister nutzt, von Uber. Man „ubert“, auch wenn Lyft nutzt.

Das Marketing von Lyft funktionierte, wie die Zahlen belegen: Die Umsätze kletterten in den vergangenen Jahren rasant und der Marktanteil wächst. 2018 setzte Lyft mit 2157 Millionen Dollar mehr als doppelt soviel um, als im Vorjahr. Doch damit stiegen auch die Verluste. Nach 688 Millionen Dollar in 2017 verbucht Lyft 2018 einen Verlust in Höhe von 911 Millionen Dollar.

Nun ist allerdings zu befürchten, dass das überproportionale Wachstum nachlässt. Sollte sich die Konjunktur abschwächen, bekommen das auch die Fahrdienstleister zu spüren. Zudem dürften die – für Lyft positiven – Aufwirkungen des Uber-Skandals langsam verpuffen. Immerhin hat Uber den Chef ausgetauscht und arbeitet hart daran, das Image wieder aufzupolieren. Denn auch Uber will schon bald an der Börse vorfahren. Ein cleveres Manöver von Lyft war in diesem Zusammenhang sicherlich, dem
Konkurrenten beim Börsengang zuvorzukommen, da dies die Aufmerksamkeit
in den Medien erhöht.

Und da Lyft die erste Neuemission eines „Unicorn“, eines milliardenschweren
Start-ups, in diesem Jahr ist, verfolgt man im Silicon Valley wie an der
Wall Street das Geschehen sehr genau. Denn die Bewertung dürfte auch
für Uber entscheidend sein. Zudem stehen nach Lyft und Uber noch eine
Reihe weiterer Kandidaten wie Slack oder Pinterest in den Startlöchern.

Mit aktuell rund 70 Milliarden Dollar Marktbewertung ist Uber ganz klar der größere der beiden. Und beim Börsengang, könnte Uber sogar die 100 Milliarden-Dollar-Marke überschreiten. Damit würde der Fahrdienstleister die zweitgrößte Neuemission weltweit sein und gleich hinter Alibaba rangieren (siehe Grafik unten). Diese Woche hat Uber angekündigt, die Aktien im April zu platzieren und an der New York Stock Exchange einzuführen. Experten rechnen mit einer Bewertung von rund 120 Milliarden Dollar. Konkurrent Lyft wird dagegen lediglich – abhängig vom Platzierungskurs, der zwischen 62 und 68 Dollar liegen soll, – mit rund 21 bis 23 Milliarden Dollar bewertet. Ab 28. März startet der
Börsenhandel der Lyft-Aktien an der Technologiebörse Nasdaq.

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