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Freitagsfrage: Schafft China die Kryptowährungen ab?

Erst 700 Prozent nach oben, jetzt fast 30 Prozent bergab und das innerhalb von neun Monaten. Der Bitcoin-Kurs zeigt sich als hochvolatil. China hat der künstlichen Währungen jetzt den Kampf angesagt. Warum? Und: bedeutet das das Ende von Bitcoin & Co?

Warum die Behörden in China gegen Kryptowährungen vorgehen ist klar: Das Reich der Mitte will verhindern, dass jeder unkontrolliert Geld aus dem Land herausbringen. Seit einiger Zeit gibt es dort Kapitalverkehrskontrollen um zu verhindern, dass die vielen reichen Chinesen ihr Kapital außer Landes transferieren.

Mit einer Kryptowährung wie dem Bitcoin hat die Zentralbank aber keinen Einfluss. Diese Währungen werden von Computern in komplizierten Rechenprozessen geschaffen (Schürfen) und dann an Börsen und Plattformen gegen existierende Währungen wie Dollar oder Euro getauscht.

Wenn ein chinesischer Anleger also gerne ein Haus in London erwerben will, konnte er bisher an einer chinesischen Börse Bitcoin kaufen und die später im Ausland wieder in andere Währungen tauschen – ohne komplizierten Antrag bei der Zentalbank.

Kein Wunder also, dass Chinas Behörden jetzt gleich drei Börsen für Kryptogeld geschlossen haben. Bereits Anfang September hatte die chinesische Zentralbank ICOs (Initial Coin Offerings), mit denen Geld in eine Art Investmentpapier verschoben werden konnte, für illegal erklärt und verboten. Damit war die Talfahrt des Bitcoinkurses eingeleitet.

Kein Wunder, dass der Kurs der künstlichen Währung so empfindlich reagiert hat. Chinas Reiche haben wohl bisher einen spürbaren Teil der Nachfrage gestellt. Sollten die Chinesen erfolgreich sein, könnten sich auch andere Länder dazu entschließen, den Kampf gegen elektronische Kunstwährungen aufzunehmen.

Ob die Kryptowährungen dennoch eine Zukunft haben, ist umstritten. Letztendlich wird das davon abhängen, ob Menschen weiter auf sie vertrauen, also darauf, dass sie für ihre Bitcoins oder andere Kunstgelder jederzeit und überall echtes Geld und damit echte Werte bekommen – wie ein Haus in London.

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