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Freitagsfrage – Kennen Sie „TINA“?

Eine sympathische Tina hat vermutlich jeder in seinem Bekanntenkreis, aber TINA? TINA kann ich nicht mehr ertragen, sie hängt mir wirklich zum Hals heraus. Und immer mehr Bürgern in der EU geht es so, anders lassen sich die „Occupy…“-Demonstrationen nicht erklären.

Die Abkürzung TINA steht für „There is no alternative“ – und genau dieser Satz ist es, den wir speziell in der EU-Staatsschuldenkrise mehr als nur einmal um die Ohren gehauen bekommen haben. Keine Alternative zu den ersten Rettungsschirmen, dann keine Alternative zum eigentlich schon gigantischen Volumen den EFSF – und jetzt keine Alternative zum Hebel, der die „Feuerkraft“, wie es so makaber heißt, des EFSF auf mehr als eine schwindelerregende Billion Euro heraufsetzen soll. Zuletzt traf TINA die europäischen Banken, die in der Nacht vom vergangenen Mittwoch zum freiwilligen Schuldenschnitt für Griechenland von 50 Prozent, nun ja, gezwungen wurden.

Klar, TINA ist ein Totschlagargument – daher ist es man damit gerne schnell bei der Hand, aber es ist gefährlich zugleich. Und es erzeugt Ärger, immer mehr Ärger bei den von den Beschlüssen der EU-Regierungschefs letztlich immer betroffenen EU-Steuerbürgern. Denn wir sind es, die letztendlich die Zeche dafür zahlen, dass die EU-Politiker viel zu lange dem Treiben von EU-Schuldenstaaten zugeschaut – oder, besser gesagt, gar nicht erst hingeschaut haben, es überhaupt zugelassen haben, dass ein nicht wettbewerbsfähiges Land wie Griechenland mit frisiertem Staatshaushalt in den Euro-Club überhaupt aufgenommen wird, um heute – TINA sei dank – unbedingt im Euro gehalten werden zu müssen.

Liebe Politiker, jetzt erzähle ich Ihnen mal was von TINA: Wir Bürger haben es satt, dass die Gipfelpolitiker inzwischen mit Billionen-Beträgen um sich schmeißen und Entscheidungen treffen, von denen wir immer noch nicht wissen, ob sie wirklich die ersehnte Entspannung bringen werden. Dass immer erst alles so weit in die Grütze gehen muss, dass wir als Bürger vor atemberaubende, aber alternativlose Entscheidungen gestellt werden.

Aber TINA gilt jetzt endlich auch für die Politiker: Sie müssen es im nächsten halben Jahr schaffen, der Euro-Zone eine wirklich nachhaltig glaubwürdige Strategie zu verpassen, wie wir es alle gemeinsam schaffen können, die Staatsverschuldung dauerhaft abzubauen. Und dies, ohne dabei das wirtschaftliche Wachstum abzuwürgen – und das Ganze auch noch den Bürgern schmackhaft machen, die glauben, sparen müssten immer nur die anderen.

Wir alle müssen umdenken, es ist eben nicht immer unbegrenzt Geld für alles da, mögen es doch unser Kinder dereinst bezahlen. Ich beneide Sie als Politiker nicht um diese Aufgabe, aber, sorry, es gibt keine Alternative.

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