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Expertenstrategie: „DAX raus, CAC 40 rein“

Erinnern Sie sich noch, wie wir Deutschen vor zehn, fünfzehn Jahren nach Frankreich geschielt haben und die Wirtschaftskraft der La Grande Nation bewunderten? Heute scheint es umgekehrt, doch das Bild könnte sich schnell wieder ändern. Experten vergleichen die politischen Ankündigungen von Frankreichs Präsident Francois Hollande mit der Agenda 2010.

„Das ist, was Schröder 2003 gemacht hat“, kommentierte Alain Bokobza, Chefstratege der Société Générale, den Kurswechsel des Staatsoberhaupts bei der Präsentation seiner Strategie. Hollande will – wie Ex-Bundeskanzler Gerhard
Schröder vor zehn Jahren – eine massive Absenkung der
Lohnnebenkosten und einen Abbau der bürokratischen Hürden für
Unternehmen umsetzen, um die Wirtschaft stärker anzukurbeln.

Und Deutschland? Gerade hat Kanzlerin Angela Merkel in ihrer Neujahrsansprache darauf
verwiesen, dass die Zeit des kranken Mannes in Europa vorbei sei. Recht
hat sie, die Zahlen belegen es. Die entscheidende Frage ist jedoch, können wir die starke Position beibehalten? „Deutschland verspeist die Früchte der
Agenda 2010“, ist Bokobza überzeugt. Die Einführung von Mindestlöhnen
werde die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen am Weltmarkt ebenso
belasten wie der Ausstieg aus der Atomkraft, der die Energiekosten in
die Höhe treibe. „Deutschland verliert an Wettbewerbsfähigkeit“, so der Franzose.

Hinzu kommt, dass die deutsche Wirtschaft stärker von den Emerging Markets abhängig ist: 48
Prozent der Umsätze generieren deutsche Unternehmen außerhalb der USA,
Europa und Japan – recherchierte der Société Générale. In Frankreich beträgt dieser Anteil lediglich 27 Prozent. Der hohe Exportanteil der deutschen Unternehmen in die aufstrebenden
Märkte war lange Zeit für die  Wirtschaft ein Segen, droht aber aufgrund der aktuellen Schwäche der Schwellenländer
zum Problem zu werden.

Bokobza rät Investoren daher: „Raus aus dem DAX, rein in den CAC 40“. Dem CAC 40
billigt er zum Jahresende 5100 Punkte zu, was einem Potenzial von mehr
zwanzig Prozent entspricht, und bis Ende 2016 sogar 7000 Punkte.

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