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Europas Bankaktien wollen nach oben

Sie leben doch noch, die europäischen Bankaktien. Nach dem Gruseljahr 2010 mit herben Verlusten sind die Großen der Finanzbranche in der vorigen Woche angesprungen. Und wie. Mit Tagesgewinnen bis zu zehn Prozent haben die im EuroStoxx 50 enthaltenen Bankwerte einen Teil der Einbußen des Vorjahrs wettgemacht. War das der Auftakt für bessere Zeiten?

Binnen Wochenfrist hat der Bankenindex des EuroStoxx um 13 Prozent zugelegt – 2010 war er mit einem Minus von gut 23 Prozent noch der mit Abstand schwächste europäische Branchenindex. Am stärksten stiegen die Aktien der vier Geldinstitute aus den PIIGS-Staaten: BBVA und Banco Santander aus Spanien sowie Unicredit und Intesa San Paolo aus Italien.

Ausgelöst hatte den rasanten Kursspurt mehrere Faktoren: der problemlose Verkauf portugiesischer und spanischer Staatsanleihen, die Spekulationen um eine „große Lösung“ der europäischen Schuldenkrise auf dem EU-Gipfel und eine Reihe von Analysen, die Europas Großbanken als unterbewertet einstuften. Gerade der letzte Punkt ist augenfällig. Die Liste der niedrigsten KGVs im EuroStoxx 50 (gemessen an den erwarteten Gewinnen für 2012) führen einträchtig die neun Bankaktien an – wenn man den „Bank- und Versicherungs-Zwitter“ ING dazuzählt, der mit fünf die niedrigste KGV-Bewertung aufweist, gefolgt von BBVA, SocGen, BNP und Banco Santander mit KGVs von rund sechs.

Hinzu kommt, dass alle Titel meilenweit unter ihren Vorkrisenniveaus notieren – zum Teil um 75 Prozent. Das spricht dafür, dass die Anleger bald wieder ein Auge auf die Bankaktien riskieren, trotz aller Probleme die Staatschulden- und Baukrisen weiterhin generieren. Denn die sind in den niedrigen Kursen enthalten. Vor allem dann, wenn es den Politikern gelingt, eine einigermaßen tragfähige Lösung des Verschuldungsproblem zu präsentieren.

Da die Aktien der europäischen Finanzbranche bis zuletzt stark überverkauft waren, genügen ein paar gute Nachrichten, um die Wende einzuleiten. Allerdings wird sie nicht rasant verlaufen. Erfahrungsgemäß konsolidieren Aktien nach so einem starken Impuls, wie ihn die Bankaktien vorige Woche bekommen haben, eine Zeitlang unter heftigen Schwankungen, ehe die „echte“ Erholung einsetzt.

Es könnte sich deshalb lohnen, die ersten paar Euro auf Bankwerte (oder Zertifikate und ETFs) zu setzen. Am meisten langfristiges Aufholpotenzial haben natürlich die Papiere, die kurzfristig noch am riskantesten sind, also die spanischen und italienischen. Aber auch Socgen und BNP aus Frankreich und selbstverständliche die Deutsche Bank profitieren, wenn die Märkte die Bankwerte aus ihren Mauerblümchendasein befreien.

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