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Die Dividendensaison bringt viel Geld für Aktionäre
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Die Dividendensaison für Dax & Co wird eröffnet

Mit der Siemens-Hauptversammlung startet am 8. Februar die Dividendensaison 2024 für die 40 DAX-Werte. Neue Rekorde bei den Ausschüttungen gelten als sicher. Obwohl Deutschland im vorigen Jahr in die Rezession geschlittert ist, sollte die Dividendensaison gut werden.

Der Münchner Konzern verteilt wie in Deutschland üblich drei Werktage nach dem Aktionärstreffen einen Teil seiner Gewinne an die Aktionäre. Zuvor haben bereits der MDAX-Wert ThyssenKrupp (Hauptversammlung am 2. Februar, mit unverändert 15 Cents Dividende) und einige andere mittlere und kleinere Aktiengesellschaften Dividenden gezahlt. Sie alle eint, dass ihr Geschäftsjahr nicht am 31. Dezember endet, sondern am 30. September (wie bei Siemens) oder ein bis zwei Monate davor oder danach.

Siemens schüttet 3,7 Milliarden Euro aus

Siemens zählt schon seit langem zu den Glanzstücken im Dividendenkalender und macht auch diesmal keine Ausnahme. Mit 4,70 Euro je Aktie will der Mischkonzern 45 Cents oder 10% mehr als im Vorjahr zahlen. Insgesamt schüttet Siemens 3,7 Milliarden Euro aus. Ebenfalls im Februar folgen von den DAX-Werten mit Siemens Energy (22.2. mit erneut 0 Euro) und Infineon (23.2. mit 35 Cents nach 32 Cents, also 10% mehr) eine Tochter und eine Ex-Tochter von Siemens.

Alle drei Gesellschaften zahlen in den ersten drei Monaten 2024 Dividenden. Viele andere AGs halten ihre HV für das am 31. Dezember zu Ende gegangenen Geschäftsjahr erst ab Ende März ab. Hier liegen noch keine Dividendenvorschläge vor. Die werden in der Regel erst bei der Präsentation des Jahresabschlusses 2023 in den nächsten Wochen bekannt gegeben. Hier behelfen sich die Analysten mit Schätzungen aufgrund der bisherigen Gewinnentwicklung und dem für das jeweilige Unternehmen typischen Ausschüttungsverhalten.

Dividendensaison bringt 55 Milliarden Euro für DAX-Aktionäre

Die Prognosen für die meisten Unternehmen, die noch keinen Dividendenvorschlag unterbreitet haben, liegen in der Regel nur wenig auseinander. Auf dieser Basis kommen die 40 DAX-Gesellschaften den Voraussagen zufolge 2024 auf eine Dividendensumme von fast 55 Milliarden Euro. Das wären etwa 2 Milliarden Euro mehr als im Jahr zuvor – und ein neuer Dividendenrekord. Analysten rechnen damit, dass mindestens 23 Unternehmen ihre Ausschüttungen anheben werden.

Auf den DAX entfällt den Prognosen zufolge erneut der Löwenanteil der Zahlungen deutscher Aktiengesellschaften insgesamt. Im vorigen Jahr waren das rund 75 Milliarden Euro. 2024 soll sich die Summe leicht erhöhen. Mit weitem Abstand zu den DAX-AGs folgen die MDAX-Unternehmen, die ihre Ausschüttung von 6,6 Milliarden Euro auf 7 bis 7,2 Milliarden Euro anheben sollen. Das ist ein Plus von 6 bis 9 %.

Die richtig heiße Phase für Dividendenjäger beginnt jedoch nicht jetzt, sondern erst nach den Osterferien mit der Deutschen Telekom (10. April mit 77 Cents nach 70 Cents). Insgesamt legen dann bis Ende April fast 40 Unternehmen Rechenschaft vor ihren Aktionären ab, davon 9 aus dem DAX. Im Mai und Juni wird es dann so richtig heftig: Jeweils mehr als 130 Unternehmen laden zur HV ein. Im Juli mit knapp 40 Aktionärstreffen klingt dann die Dividendensaison allmählich aus.

Dividendenrenditen bis zu 8% im DAX …

Interessanter als die absolute Höhe der Ausschüttungen ist jedoch die Dividendenrendite. Sie gibt an, welchen Prozentsatz des aktuellen Aktienkurses die Dividende in diesem Jahr erreicht oder den Schätzungen nach erreichen wird. Und hier sieht es bei den DAX-Werten sehr gut aus. Obwohl die Kurse des Leitindex kräftig geklettert sind und ein neues Rekordhoch erreicht haben, beträgt die durchschnittliche Dividendenrendite per 2. Februar 2024 gut 4%. 10 Indexmitglieder kommen sogar auf über 5%  – wenn die Durchschnittsprognosen der Analysten eintreffen.

Als Spitzenreiter dürfte sich die Mercedes Group entpuppen, die bei einer unveränderten Dividende von 5,20 Euro (HV ist am 8. Mai) auf rund 8% kommen würde. Der Autokonzern hat vorige Woche einen überraschend hohen Barmittelzufluss (Free Cashfow) für 2023 gemeldet. Da hieraus die Dividende bezahlt wird, sind frühere Zweifel an einer Beibehaltung der hohen Ausschüttung ziemlich verstummt. Fast so viel, nämlich über 7% Dividendenrendite, trauen Analysten BASF, Volkswagen, Porsche Automobil und eventuell Bayer zu.

… und 10% im MDAX

In der „zweiten Liga“, dem MDAX, ragt laut den Analysten-Schätzungen auf dem Portal onvista.de die RTL Group mit 10% Rendite heraus. Die Fernseh-Tochter des Medienkonzern Bertelsmann schüttet traditionell den Großteil ihrer Erträge – oft über 90% – an den Mehrheitseigner und damit auch an die freien Aktionäre aus. Beim Durchschnitt der DAX- und MDAX-Werte liegt die Ausschüttungsquote – also der Anteil am Jahresergebnis, der als Dividende verteilt wird – bei knapp 40%. Nach RTL weisen der Mobilfunkanbieter freenet und die Spezialchemiefirma Evonik (bei der die Ruhrkohle AG-Stiftung Großaktionär ist) mit jeweils rund 7% die höchsten Dividendenrenditen auf.

Anleger sollten bei der Suche nach Dividendenperlen daran denken, dass die Höhe der Ausschüttungen  jedes Jahr neu festgelegt wird und bei den meisten Unternehmen in etwa im Gleichschritt mit den Gewinnen steigen oder fallen. Langfristig sind die Dividenden in den letzten Jahrzehnten mit Unterbrechungen deutlich geklettert. Die DAX-Dividendensumme von 55 Milliarden Euro, die 2024 erwartet wird, ist ziemlich genau doppelt so hoch wie die von vor 10 Jahren mit gut 27 Milliarden Euro. Allerdings hatte der DAX damals nur 30 Mitglieder.

Foto von AltumCode auf Unsplash

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