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Die Wahl zwischen griechischer Pest und griechischer Cholera

Nun spitzt sie sich also erneut zu, die Schuldenkrisen in Griechenland. Das kommt für alle, die sich etwas genauer mit der Situation befassen, wenig überraschend. Auch wenn es viele erhofft hatten: Schon zu Jahresbeginn war klar, dass die Probleme in Griechenland mit zwei, drei Sparpaketen und ein paar Kreditgarantien nicht zu lösen sind. Nun wird also immer offener über den möglichen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zine diskutiert.

Ein heißes Eisen. Denn die Idee klingt zwar verlockend: Griechenland müsste dann nicht die Staatsausgaben und Löhne in einer Größenordnung von 20 – 30 Prozent kürzen. Ein Vorhaben, das politisch, wie inzwischen klar ist, kaum durchzusetzen sein wird. Hans Werner Sinn, Chef des Münchner Ifo-Insitutes spricht gar von einem „drohenden Bürgerkrieg“ angesichts solch massiver Einschnitte.

Mit der Rückkehr der Drachme ständen allerdings auf einen Schlag sowohl der griechische Staat, als auch viele Banken in Europa erneut am Abgrund. Der Masterplan der Austritts-Anwälte lautete daher: Wir stecken unser Geld in die Sanierung dieser beiden, schulden den Staat um und retten die Banken. Das dürfte billiger kommen, als das Land weiter im Euro-Verbund mitzuschleppen.

Das klingt verlockend, hat allerdings gleich mehrere dicke Haken: Sie heißen Portugal, Spanien, Irland und wohl auch Italien. Denn die Finanzmärkte würden sich nach einem Austritt Griechenlands wie Geier auf die anderen angeschlagenen Länder im Euro-Raum stürzen und sie massiv attackieren. Und die EU wäre finanziell schnell überfordert, wenn sie die Folgen einen Austrittes auch dieser Länder für alle europäische Banken und die Umschuldung der betroffenen Länder finanzieren müsste.

Was also tun? Ganz ehrlich – ich weiß es nicht. Beide Wege sind hochriskant und klar ist nur eines: Unsere Wirtschaft wird von der Schuldenkrise des Euro definitiv stark belastet werden. Eine leichte Präferenz zur Austrittsvariante habe ich zwar, aber im Grund halte ich es mit Warren Buffetts Partner Charlie Munger. Der sagte mir schon vor einem Jahr: „Ich bin froh, dass ich Griechenland nicht retten muss.“ Manchmal ist es eben leichter, ein Analyst zu sein als ein Politiker.

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