Im roten Bereich liegt derzeit das Nervositäts-Barometer der deutschen Aktien, der VDAX. Er misst die implizite Volatilität und zeigt daher, wie nervös die Marktteilnehmer sind. Der langfristige Durchschnittswert für den DAX liegt bei rund 20 Prozentpunkten, aktuell liegt die Vola, wie sie kurz genannt wird, bei knapp dem doppelten Wert.
Der VDAX-New notiert bei rund 38 Prozent. Und für einzelne Aktien ist sie noch weitaus höher. Spitzenreiter im DAX ist mit rund 80 Prozent die Commerzbank-Aktie, dahinter rangierte zu Wochenbeginn mit rund 58 Prozent die Deutsche-Bank-Aktie. Gut 50 Prozent Schwankungsbreite in den kommenden drei Monaten billigt der Markt auch ThyssenKrupp und Heidelberg Cement zu. VW und BMW liegen nur leicht darunter.
Für Anleger bedeutet eine hohe implizite Volatilität aber nicht nur ein erhöhtes Risiko. Professionelle Investoren sowie gut informierte Anleger fragen auf diesem Niveau verstärkt Discountzertifikate nach. Mit diesen profitieren sie von der hohen Volatilität, da hinter der Konstruktion quasi der Erwerb der Aktie sowie der Verkauf einer Kaufoption steht.
Je höher die erwarteten Schwankungsbreiten für den Basiswert, desto höher die Optionsprämie, die indirekt an den Investor geht. Denn er erhält einen Preisnachlass im Vergleich zum Aktienkurs. Je höher dieser ist, desto größer sind seine Gewinnchancen. Allerdings auch die Risiken. Da die Volatilitäten jedoch langfristig immer wieder auf ihren Mittelwert zurückfallen, kaufen risikobereite Investoren jetzt Discountzertifikate und profitieren so von hohen Renditechancen. Die gefragtesten Basiswerte sind DAX und Euro Stoxx 50, auf die das Gros der Umsätze entfällt. Bei den Einzelaktien sind die Lieblinge Deutsche Bank, Allianz, VW, BMW und Siemens.
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