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Die Konjunktur erlahmt – und mit ihr Aktien- und Rohstoffmärkte

Die Weltkonjunktur und mit ihr die Börsen kam ab 2009 so vehement aus der Krise, weil alle großen Regionen gleichtzeitig expandierten. Jetzt dreht sich dieser Effekt um: Nach den jüngsten Daten ist klar: Bei allen verlangsamt sich nun das Aufschwungstempo auch zeitgleich. Muß mann sich deshalb als Anleger Sorgen machen? 

Zumindest kurzfristig ist Vorsicht angesagt. Denn die Zinserhöhungen in den Schwellenländern und in Euroland sowie das baldige Auslaufen der super-expansiven Geld- und Fiskalpolitik in den USA zeigen Wirkung: Die Einkaufsmanagerindizes (EMI) sowohl in China, als auch in Euroland und den USA haben im Mai stärker als erwartet nachgegeben. Und sie waren in den letzten Jahren zuverlässige Barometer für die Wirtschaftsentwicklung. Das zweite Halbjahr dürfte deshalb weltweit eine Drosselung des Konjunkturtempos mit sich bringen. Und das wird wohl auch bedeuten, dass die Aktienbörsen und die Rohstoffmärkte ihren Höhenflug unterbrechen dürften. Zumindest solange, bis klar ist, wie lange die Abschwächung dauert und wie tief sie geht.

In den Schwellenländern ist die Konjunkturabkühlung ja gewollt, denn dort droht die Wirtschaft zu überhitzen und die Inflation immer stärker zu werden. Schlüsselstaaten wie China und Indien haben deshalb die Zinsen mehrfach angehoben. Das lässt natürlich die exportintensiven Regionen wie Europa nicht kalt. Sogar der neue Superstar Deutschland wird bescheidener wachsen, wenngleich immer noch stärker als die meisten anderen Industriestaaten. Entscheidend wird jetzt sein, wie rasch es China & Co. gelingt, den Inflationstrend zu brechen. Dabei könnten auch weiter fallende Rohstoffpreise mithelfen, denn deren jahrelanger Höhenflug hat die Inflation erst weltweit befeuert.

Die neuen EMI-Daten deuten noch keineswegs darauf hin, dass die Konjunktur abbricht. Sie liegen trotz des Rückgangs allesamt noch bequem über der Expansionsschwelle und signalisieren nur eine Verlangsamung. Deshalb ist zumindest aus konjunktureller Sicht kein Kurssturz bei Aktien zu erwarten, und auch bei den meisten Rohstoffen dürfte sich der Abschwung in Grenzen halten. Wahrscheinlicher ist eine Seitwärtsbewegung mit starken Ausschlägen nach unten und oben – je nachdem, wie die Frühindikatoren für Konjunktur und Inflation in den nächsten Monaten ausfallen.

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