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Die guten Investments bleiben Privatanlegern vorenthalten

Hat sich seit der Finanzkrise viel geändert in der Bankberatung? Ganz klar: Nein, es wird weiter verkauft, was Geld für die Bank bringt. Und wer denkt, das sei bei einer Sparkasse anders als bei einer Großbank, der irrt.

Quer übers Land wollen die Berater verdienen, Kunden die sich nicht selbst informieren und bei ihrer Bank beraten lassen, müssen dafür bezahlen – auch wenn ihnen das oft nicht klar ist. Indirekt erhält der Berater, beziehungsweise die Bank Geld, wenn ein Produkt verkauft wird. Klassische Vertriebsproduke sind Fonds und Anlagezertifikate. Je höher die Ausgabeaufschläge oder Bestandsprovisionen, desto lukrativer ist das Geschäft für die Bank.

Die Alternative für den Kunden wäre ein Beratungshonorar. Aber viele Anleger sind nicht – oder noch nicht – bereit, für eine Beratung Geld auf den Tisch zu blättern. Dabei ist eine wirklich unabhängige Beratung unter dem Strich meist günstiger als die Summe der Vertriebs- und Bestandsprovisionen.

Attraktive Produkte wie ETFs (Exchange Traded Funds) bleiben Privatanlegern in der Regel vorenthalten, weil keine oder nur marginale Provisionserträge fließen. Meines Erachtens sind
börsengehandelte Indexfonds die kostengünstigste und attraktivste
Fondsvariante, wenn sich Anleger nicht beständig den Kopf zerbrechen
wollen, ob sie ihr Geld nun Fondsmanager X oder Y anvertrauen sollen.
Nichts gegen aktiv gemanagte Fonds, sie haben durchaus ihre Berechtigung
– aber nur, wenn sie auf Dauer besser sind als die passiven Fonds, sprich ETFs, die
einfach nur den Index abbilden. Leider erwirtschaftet aber nur eine
Minderheit der Profis mehr als die Indexperformance. Obendrein werden Privatanlegern Fonds häufig erst dann empfohlen,
wenn sie bereits deutlich zugelegt haben.

Wie gut der Provisionsvertrieb funktioniert, zeigt sich, wie bereits erwähnt, am Produktangebot der Banken. In den Filialen werden vornehmlich Fonds und Zertifikate vertrieben – bei den Sparkassen und Genossenschaftsbanken genauso wie bei den Großbanken. Auch die Absatzstatistiken der Deutschen Derivateverbands (DDV) belegen dies: Knapp ein Drittel aller Zertifikate verkaufen im ersten Quartal dieses Jahres die Sparkassenorganisationen Helaba, LBBW, Landesbank Berlin, BayernLB und NordLB. Die genossenschaftlichen Institute DZ Bank und WGZ liegen mit insgesamt 14,6 Prozent nur knapp hinter den Großbanken Commerzbank (15,9 %) und Deutsche Bank (15,8 %).

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