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Der Dax trotzt den Unsicherheiten

Was für eine Woche: Erst wählen die Italiener eine politische Konstellation, die das wichtige Euroland erst einmal handlungsunfähig macht und die Angst vor der Eurokrise blüht wieder auf. Dann stürzen die USA über die gefürchtete Haushaltsklippe und müssen mangels anderer Haushaltspläne nun so drastisch sparen, dass die Arbeitslosigkeit steigen und die Wirtschaftskraft spürbar leiden wird. Und der Dax? Legt in solch einer Woche um 0,6 Prozent zu! Und das tut er wohl zu Recht.

Denn erstens sind die Sparmaßnahmen in den USA nun zwar eingeführt, können aber bei einem Kompromiss jederzeit wieder außer Kraft gesetzt werden. Und niemand kann sich vorstellen, dass die Politiker tatsächlich die Wirtschaft ruinieren werden.

Es geht wohl eher darum, wer zuerst die Nerven verliert  – und hier sind die Republikaner ganz ordentlich unter Druck, denn das Scheitern rechnen die Bürger überwiegend dieser Partei an.  Die Wut der Bürger und damit der Handlungsdruck wird mit jedem Tag steigen, an dem sie an Flughäfen lange Wartezeiten hinnehmen müssen und in den Schulen die Lehrer fehlen. Schwer zu glauben also, dass die Akteuer so lange warten können, bis die Sparmaßnahmen tatsächlich drastische Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft haben.

Zweitens sind die Gefahren für den Euro ohne Zweifel einmal wieder deutlich gestiegen. Nicht nur, weil niemand weiß, wie Italien in Zukunft agiert sondern vor allem auch weil  gleichzeitig das große Euroland Frankreich immer mehr in Schwierigkeiten gerät. Doch nach Jahren in der Eurokrise scheint das Vertrauen gewachsen zu sein, dass die europäische Politik und Geldpolitik die Krise tatsächlich entschlossen meistern will.

Wichtiger als all das scheint mir aber, dass die Weltwirtschaft derzeit in richtig guter Verfassung ist. Das mag für so manchen sonderbar klingen, da viele Wissenschaftler und Politiker davon ausgehen, dass Europa auch 2013 in der Rezession verharrt. Dabei gibt es aber eine klare Spaltung zwischen Norden und Süden. Politisch ist das kritisch, wirtschaftlich aber ein Hoffnungszeichen. Denn einige Länder, darunter Deutschland, das sich von seiner Konjunkturdelle Ende letzten Jahres überraschend schnell erholt, erweisen sich klar als Stabilitätsanker.

Und aus den USA kommen so gute Signale aus der Wirtschaft, das die Folgen der desaströsen Haushaltspolitik zumindest zum Teil abgefangen werden dürften. Das alles spricht dafür, dass die Geschäfte der Unternehmen und damit die Aktien gar nicht so stark unter den neuen politischen Turbulenzen leiden werden. Zumal Aktien im Vergleich zu Zinsanlagen weiter äußerst attraktiv bewertet sind. Denn die Zentralbanken werden angesichts der jüngsten Entwicklungen mit Sicherheit nicht ernsthaft über eine weniger lockere Geldpolitik nachdenken.

 

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