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Chinas Börsen versuchen den Befreiungsschlag

So einen starken Kursanstieg wie zu Wochenbeginn hat Chinas Aktienmarkt seit mehr als zwei Jahren nicht mehr erlebt: Der Shanghai Composite Index legte um 4,1 % zu, nachdem er sich bereits am Freitag erholt hatte. Heute ging die Hälfte der Gewinne von gestern aber wieder verloren, als die Kurse weltweit in die Knie gingen.

Auslöser für den Stimmungsumschwung waren Versprechen verschiedener Politiker, insbesondere von Präsident Xi Jinping, private Unternehmen mit allen Mitteln bei ihren Kreditproblemen zu unterstützen. Dazu zählen Pläne, Risiken von Firmen managen zu helfen, die aus der Verpfändung von Aktien als Sicherheiten für Kredite entstanden sind. Da Chinas Aktienmarkt in diesem Jahr die Börse mit den höchsten Verlusten (zeitweise 25 %) weltweit ist, haben die verpfändeten Aktien massiv an Wert verloren. Zwangsverkäufe drohen deshalb, und sie würden den Angebotsdruck noch weiter erhöhen. Insgesamt soll es sich um ein Volumen von 600 Milliarden Dollar verpfändeter Aktien handeln, die vorerst nicht verkauft werden müssen und nicht mehr wie ein Damoklesschwert über den Börsen hängen. Vor allem Bankaktien haben am Montag stark zugelegt, zum Teil um zehn Prozent und mehr.

Auch auf einem anderen Gebiet gibt es Hilfe: Die Regierung hat angekündigt, 2019 die Steuern auf breiter Front zu senken, und zwar um umgerechnet mindestens 100 Milliarden Euro. Zusammen mit den in diesem Jahr erfolgten Steuersenkungen werde das Volumen, so ein Regierungsberater, sogar Trumps Steuerreform in den Schatten stellen. Da auch die Infrastrukturausgaben, die in diesem Jahr nur langsam wachsen, wieder massiv erhöht werden sollen und die Notenbank bereits vor zwei Wochen den Liquiditätshahn weit aufgedreht hat, fährt Peking also schwere Geschütze auf, um die Auswirkungen der höheren US-Zölle abzufedern.

Ob das gelingt und ob China-Aktien, die inzwischen als sehr günstig bewertet eingestuft werden, einen Boden finden, hängt vor allem von den weiteren Grausamkeiten der USA im Handelskrieg ab. Aber immerhin versuchen die Chinesen, sich frühzeitig gegen die negativen Auswirkungen zu stemmen, was Europa und andere Regionen versäumen.

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