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China wird wieder die Wachstumslokomotive für die Welt

Alle Anlegerblicke sind wieder einmal nach China gerichtet. Denn die Entwicklung der Konjunktur im Riesenreich in den kommenden Monaten ist ausschlaggebend für die Weltwirtschaft, die Aktienkurse und die Rohstoffpreise. Und natürlich auch ein wenig für den Euro. Die jüngsten Daten lassen die Hoffnungen wachsen, dass Chinas Wirtschaft nicht weiter abdriftet, sondern 2013 wieder zur Konjunkturlok wird.

Wenn Pekings Statistiker am Donnerstag das Wirtschaftswachstum für das dritte Quartal 2012 bekanntgeben, wird vermutlich eine Zahl zwischen 7,2 und 7,5 Prozent genannt werden. Für ein Land, das lange Zeit zweistellige Expansionsraten vermeldete, ein gewaltiger Rückschritt. Aber es gibt viele Anzeichen dafür, dass Chinas Ökonomie den Boden erreicht hat und dass das Wachstum spätestens im ersten Quartal 2013 wieder an Fahrt gewinnt.

Für Zuversicht sorgt vor allem der starke Rückgang der Inflation. Von 6,5 Prozent Mitte 2011 auf nun nur noch 1,9 Prozent – das ist sogar mehr, als die Politiker vor eineinhalb Jahren mit ihrem konjunkturellen Bremsmanöver angestrebt hatten. Sie wollten die Inflation unter vier Prozent drücken. Dieser kräftige Teuerungsabfall aber lässt der Notenbank viel Spielraum, die Zinsen weiter zu senken und die Geldversorgung wieder auszuweiten. Und auch für ein Konjunkturpaket der Regierung, über das schon länger spekuliert wird, öffnen die Daten alle Türen.

Allerdings werden die Märkte hier noch ein wenig warten müssen. Denn die „alte“ Regierung unter Wen wird das der „neuen“ überlassen, die im nächsten Monat auf dem Volkskongress unter Li eingesetzt werden dürfte. Sobald der Machtwechsel, dem harte politische Kämpfe vorausgingen, vollzogen ist, wird wohl der neue Regierungschef die Konjunktur umgehend ankurbeln – allerdings vorsichtig, um Exzesse zu vermeiden, wie sie nach dem Konjunkturpaket im Gefolge der Finanzkrise vor allem am Immobilienmarkt aufgetreten waren.

Zumal die neuesten Konjunkturdaten so gut ausgefallen sind, dass ein riesiges Wachstumsprogramm überdimensioniert wäre. Denn die Exporte haben zuletzt überraschend stark zugelegt, der Lagerabbau in der Industrie und im Handel ist zum Stillstand gekommen und der geringe Preisdruck gibt den Verbrauchern mehr Spielraum zum Konsumieren.

Die Chancen stehen damit gut, dass der hoffentlich bald beginnende neue Wachstumszyklus nachhaltiger verläuft als der letzte. Er dürfte aber trotzdem die Weltwirtschaft aus ihrer Lethargie reißen und sogar die Eurozone beflügeln. Und den Aktienmärkten ebenso wie den Rohstoffnotierungen 2013 zusätzliche Schubkräfte verleihen.

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