In neun der zehn wichtigsten Schlüsseltechnologien haben chinesische Erfinder die meisten Patente angemeldet. Nur in einer Kategorie führen noch die USA. Deutschland nimmt in immerhin sechs Bereichen den fünften Rang ein.
Das hat eine Untersuchung der japanischen „Nikkei Study“ ergeben. Ob bei Künstlicher Intelligenz oder Blockchain, ob bei Drohnen oder Lithium-Batterien – das Riesenreich hat die Nase vorn. Nur bei Quanten-Computern muss sich China mit dem zweiten Platz hinter den USA begnügen, die in sieben Kategorien am zweitmeisten Patente angemeldet haben. Rang drei nimmt in der Mehrzahl der Bereiche Südkorea ein, Platz vier Japan und Platz fünf Deutschland.
Chinas klare Führung ist zu einem guten Teil ihren vier führenden Technologieunternehmen zu verdanken, die an der Börse als BATH bekannt sind, also Baidu, Alibaba, Tencent und Huawei. Aber auch Chinas Universitäten forschen fleißig und tragen zur Patent-Führung des bevölkerungsreichsten Landes bei. Allerdings, und das hebt Nikkei Study hervor, sind Amerikas Unternehmen weiterhin deutlich führend in der Qualität der Patentanmeldungen – wie immer man das messen kann.
Die Patentanmeldungen in den zehn Schlüsseltechnologien geben einen Hinweis darauf, warum die US-Regierung mit aller Macht versucht, Chinas Technologieunternehmen Steine in den Weg zu legen. Amerikas Quasi-Monopolisten, von Google über Apple und Amazon bis Facebook sollen ihre Welt-Dominanz nach Ansicht Washingtons behalten. Das wurde bei den Zollverhandlungen deutlich, am meisten aber im Fall Huawei. Die Schlüsseltechnologie 5G will die Trump-Regierung auf keinen Fall in Chinas Hände fallen lassen. Und da genügt es eben nicht, wenn nur die USA ausscheren, dazu muss Washington so viel wie möglich andere Länder mit sanftem bis starkem Druck dazu bringen. Kurzfristig können die USA dadurch vielleicht den technologischen Aufstieg China etwas bremsen, langfristig aber hat China klar die bessern Karten.
0 Kommentare