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Bringt die Neue Seidenstraße den Aktienmärkten einen Zusatzschub?

China zeigt sich spendabel: Zum Abschluss des internationalen Gipfeltreffens mit 68 Ländern, die sich an der „Neuen Seidenstraße“ beteiligen wollen, versprach die Regierung ein Investitionsprogramm in Höhe von mehr als 100 Milliarden Dollar. Mit den Zusatzinvestitionen anderer Länder und Unternehmen, die damit angeschoben werden sollen, erwarten Experten sogar ein Gesamtvolumen von bis zu einer Billion Dollar.

Der Plan ist ambitioniert: Die Neue Seidenstraße, die offiziell „One Belt, One Road“ (OBOR) heißt, will die alten Handelswege zwischen China und Europa ausbauen – zum einen über den Landweg mit Eisenbahn und Straßen, zum anderen über den Seeweg, der Südostasien und Teile Afrikas mit China und letztlich auch Europa verbindet. So sollen die Schienennetze vereinheitlicht, mit neuen Trassen und Bahnhöfen versehen und mit neuen Hochleistungszügen ausgestattet werden, die viel schneller als jetzt bis nach Rotterdam und Madrid reichen sollen. Zudem werden Hafen-Terminals ausgebaut und die Container-Kapazitäten stark vergrößert sowie Energietrassen verbessert und erneuert.

Klar will China auf diese Art und Weise seine Wirtschaftsbindungen mit dem Rest Asiens, mit Europa und Afrika ausbauen. Allerdings werden die anderen Länder ebenfalls stark profitieren. Denn wenn Waren schneller und leichter aus China herauskommen, gelangen sie auch besser hinein. Vor allem die Emerging Markets in Nordasien erhoffen sich einen Investitions- und Wachstumsschub, da sie Anschluss an die internationale Finanzierung und neue Technologien erhalten.

OBOR wird allerdings nicht sofort und zunächst auch noch nicht stark ausgeprägt Impulse für den Welthandel geben. Dabei dreht es sich vielmehr um ein sehr langfristiges Wachstumsprogramm. Die Börsen haben deshalb bisher auch nur wenig von der Initiative profitiert, sieht man von einigen Unternehmen aus dem Bau-, Energie und Eisenbahnsektor ab, und das nicht nur aus China sondern weltweit. Sogar US-Unternehmen wie Caterpillar rechnen sich stattliche Zusatzgeschäfte aus, obwohl die USA bei OBOR nicht beteiligt sind.

Der Effekt der Neuen Seidenstraße würde jedoch dann beachtliche Dimensionen annehmen, wenn in nächster Zeit auch Donald Trump sein geplantes Infrastrukturprogramm startet und in Europa die vorgeschlagene Investitions- und Infrastrukturoffensive Gestalt gewinnt. Alle drei Programme zusammen könnten dann für viele Jahre einen erheblichen Wachstumsbeitrag für die Weltwirtschaft und zum Welthandel leisten und dazu beitragen, dass die globaleWirtschaftschwäche seit der Finanzkrise endlich einem stärkeren Expansionstempo weicht.

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AuslandPolitik
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  1. Welthandel: Die Renaissance der Seidenstrasse
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