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Boom – auch ohne Impulse aus der Politik

Die Regierungsbildung in Deutschland scheitert und der DAX legt zu? Was zunächst kurios klingt, ist sehr logisch. Denn die deutsche Wirtschaft boomt und ist auf neue Impulse von der Politik gar nicht angewiesen.

Ein kleines Erschrecken an der Börse gab es heute früh, als der Dax mit Verlusten in den Handelstag startete. Kein Wunder, hatte FDP Chef Lindner doch in der Nacht verkündet dass er aus den Verhandlungen für eine Jamaika-Koalition aussteigt und Deutschland damit weiter ohne neue Regierung dasteht.

Doch im Handelsverlauf erholte sich der Dax nicht nur – er legte sogar spürbar zu. Den Anlegern dämmerte zunehmend: Die Wirtschaft braucht die Politik derzeit nicht. Die Konjunktur boomt – dank einem hervorragenden internationaler Umfeld. Vor kurzem warnten die Wirtschaftsweisen sogar von einer Überhitzung der Konjunktur.

Zusätzliche Aufträge, etwa von einem Wohnungsbauprogramm oder Infrastrukturausgaben sind daher gar nicht gewünscht. Für die sehr gut ausgelastete Bauindustrie käme das besser erst, wenn die derzeitige Boomphase etwas ausklingt.

Auch auf viele andere Vorhaben kann die Wirtschaft verzichten, vor allem auf europäischer Ebene. Da stehen ja nach wie vor die Vorschläge von Frankreichs Präsident Macron im Raum, unter anderem ein EU-Finanzminister, ein Budget für die Eurozone und eine EU-weite Börsensteuer. Alles nicht ganz oben auf der Wunschliste der Unternehmen.

Das gilt besonders für neue Maßnahmen und Gesetze im Sozialbereich, sie
kosten Geld und bringen der Wirtschaft erst einmal wenig. Statt dessen profitiert die Exportwirtschaft davon, wenn der Euro wegen politischer Unsicherheiten einen Tick schwächer tendiert.

Natürlich ist das alles richtig und dennoch kurz gedacht. Denn auf Dauer wird es sich rächen, wenn Deutschland eben keine Bildungsoffensive startet oder seinen Rückstand in Sachen Digitalisierung weiter größer werden lässt. Das kümmert aber offensichtlich derzeit keinen Anleger – die Rechnung dafür kommt ja erst in ferner Zukunft.


 

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