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Abgeltungssteuer rauf – die spinnen, die SPDler

Von 25 auf 32 Prozent will die SPD den Satz für die Abgeltungssteuer erhöhen. Falls das durchkommt, wäre das ein harter Schlag gegen alle Sparer – und gegen die private Altersvorsorge.

„Deutschland 2020 – so wollen wir morgen leben“ ist das Programm überschrieben, mit der die SPD ins Wahljahr 2013 ziehen will. Steuererhöhungen nehmen dabei einen prominenten Platz ein – neben einer Anhebung des Spitzensteuersatzes auf 49 Prozent und der Wiedereinführung der Vermögensteuer haben es die Sozialdemokraten auch auf das Geld der normalen Sparer abgesehen. 32 statt 25 Prozent Abgeltungssteuer sollen es sein, inklusive Soli sind das knapp 34 Prozent, einschließlich Kirchensteuer gut 36 Prozent. Für die Anleger, die ohnehin unter den extrem tiefen Zinsen ächzen, wäre es, sollte die SPD an die Regierung kommen, noch viel schwieriger als jetzt, netto laufende Kapitalerträge zu erzielen, die wenigstens annähernd in die Nähe der Inflationsrate kommen.

Ein Beispiel: Für eine fünfjährige Bundesanleihe gibt es zurzeit 0,64 Prozent Rendite. Nach Abzug von Abgeltungssteuer, Soli und Kirchensteuer bleiben nach dem SPD-Plan gerade noch gut 0,4 Prozent übrig – das ist genau ein Fünftel der momentanen Inflationsrate von 2,1 Prozent – und damit eine kalte Enteignung. Bei Aktien sieht es etwas besser aus: Die durchschnittliche DAX-Dividendenrendite von derzeit 3,75 Prozent würde auf 2,4 Prozent schrumpfen, also immerhin noch die Teuerung ausgleichen. Wobei zu bedenken ist, dass Dividenden ja aus bereits beim Unternehmen versteuerten Gewinn gezahlt werden. Die Doppelbesteuerung nähme dann schon schikanöse Züge an.

Was die SPD dazu treibt, einem nackten Menschen – denn das ist der normale Anleger in diesen Zeiten staatlich verordneter Magerzinsen – noch tiefer in die nicht vorhandenen Taschen zu greifen, ist wirklich nicht mehr nachzuvollziehen. Vor allem mit Blick auf die private Altersvorsorge kann man nur kopfschüttelnd sagen: „Die spinnen, die in der SPD“. Wie soll ein Anleger zum langfristigen Sparen motiviert werden, wenn ihm mehr als ein Drittel der Ersparnisse wegbesteuert werden? So lässt sich die wachsende Versorgungslücke im Alter wahrlich nicht beseitigen. So wird Altersarmut produziert.

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1Kommentar
  1. Ein lesenswerter Artikel!
    Durch eine Erhöhung der Abgeltungssteuer
    werden falsche Anreize gesetzt. Wer seine Geldanlage selbständig in die Hand nimmt und damit letztendlich spätestens im Ruhestand die Sozialkassen weniger beansprucht als diejenigen, die sich nicht darum gekümmert haben, würde demnach stärker besteuert.

    Nordamerika – insbesondere die USA – hat sicherlich ihre eigenen Probleme. Aber dort ist die Kultur die Altersvorsorge aus starken Unternehmen mit einer soliden und regelmäßigen Dividendenzahlung erheblich ausgeprägter als in Deutschland. Es müssten eigentlich steuerliche Anreize für das Aktien-Sparen geben und auch die finanzielle Aufklärung muss von Fachleuten erfolgen, die im Wesentlichen neutral sind. Das wollen unsere Regierungsparteien nahezu durch die Bank nicht sehen, ich fürchte fast, sie kennen gar nicht die Vorteile dieser Form der Entlastung der Sozialkassen.

    Viele Grüße und ich wünsche viel Erfolg mit diesem lesenswerten Blog.

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