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Riesterrente – es wird Zeit für mehr Transparenz und niedrigere Kosten

Lohnt sie sich nun oder nicht? Eines ist klar: Für die Anbieter auf jeden Fall! Beim Kunden kommt es vor allem darauf an, ob er ein leistungsstarkes, günstiges Angebot erwischt hat, das zu ihm passt. Doch die Transparenz über Kosten, Chancen und Risiken der Produkte lässt beim Abschluss eines Riesterprodukts bisher arg zu wünschen übrig. Das soll sich nun ändern.

Rund 15,6 Millionen Deutsche tun es bereits: riestern. Doch oft haben sie das Produkt ihrer Wahl auf einer sehr dünnen Informationsbasis abgeschlossen. Das soll nach dem Willen der Bundesregierung künftig anders werden. Demnächst soll es auch für Riester-Sparer beim Produktabschluss eine Art Produktinformationsblatt geben, wie sie im Bankvertrieb von Investmentfonds und Co. bereits seit Juli 2011 Pflicht sind. Der Riester-Beipackzettel soll einheitlich gestaltet sein, die Kosten des Vertrags ausweisen und eine Modellrechnung über die Höhe der garantierten Rente beinhalten. Das sieht ein Gesetzesentwurf vor, der Ende September vom Bundeskabinett beschlossen werden soll, berichten die Süddeutsche Zeitung und die Nachrichtenagentur dpa.

Bisher kranken viele Riester-Versicherungsprodukte an einer übermäßigen Kostenbelastung – sprich: die schöne staatliche Förderung geht ganz oder in Teilen für den Vertrieb drauf. Und wer sein Recht auf den Wechsel des Anbieters nutzt, muss ebenfalls mit empfindlichen Einbußen rechnen. Ob die Wechselkosten künftig zumindest gedeckelt werden, wie es etwa Verbraucherschützer fordern, ist dagegen aktuell noch offen.

Über die Riesterrente ist schon sehr grundsätzlich, sehr viel und sehr kontrovers diskutiert worden – und oft wurden die verschiedensten Riesterprodukte wie Versicherungen oder Bank- und Fondssparpläne dabei pauschal über einen Kamm geschoren. Klar ist auf jeden Fall: Die Risiko-Rendite-Profile der aktuell existierenden Riesterprodukte fallen sehr unterschiedlich aus. Daher kommt es beim Abschluss wie bei anderen Finanzprodukten auch insbesondere darauf an, welcher Sparertyp man ist und welche Ziele man verfolgt.

Wer etwa eine selbst genutzte Immobilie kaufen will, für den ist nach meinem Dafürhalten ein Baudarlehen erste Wahl, bei dem die Riester-Förderung in die Tilgung einfließt. Denn schließlich sind Kreditzinsen, die man sich wegen einer höheren Tilgungsleistung sparen kann, eine stattliche und auch noch bombensichere Rendite. Wer dagegen einen langen Atem hat und Kursschwankungen nicht scheut, für den ist meiner Meinung nach ein – kostengünstiger – Riester-Fondssparplan die beste Wahl. Denn nicht zu vergessen: Mit einem Riesterfonds kann man quasi ohne Verlustgefahr an den Kurschancen der Börsen teilhaben. Im schlimmsten Fall gibt es die eingezahlten Beiträge plus Zulagen zum Rentenbeginn zurück. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger. Wo hat man das an der Börse sonst schon?

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1Kommentar
  1. Das Produktinformationspflicht gibt es bei Versicherungen und Investmenfonds ja bereits. Problem ist die Vergleichbarkeit der Informationen. Da man die Riesterförderung so unterschiedlich einsetzen kann, steht ja der Zweck immer an erster Stelle. Da hilft es dann ja auch nicht, wenn ein anderes Produkt günstiger ist, aber den Verbraucher seinem Ziel nicht näher bringt. Manche wollen es für die Altersvorsorge nutze, andere für die Finanzierung der eigenen Immobilie. Da hilft z.B. ein Produktvergleich mit dem Dr. Kriebel Produktprüfer oder zinsen-berechnen.de. Dadurch kann man zumindest die Nettorendite ausrechnen. Auch auf die Auszahlungsphase bezogen. Denn die üblichen Vergleiche von Stiftung Warentest & Co. beziehen sich ja immer nur auf die Einzahlungsphase und sind somit nur die halbe Wahrheit.

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