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Zyklische Aktien versprechen jetzt die höchsten Gewinne

Fast drei Jahre lang waren zyklische Aktien „out“. Aber in den vergangenen beiden Monaten hat sich das dramatisch geändert. Plötzlich sind die Titel von Unternehmen aus konjunkturabhängigen Branchen – von Rohstoffwerten über Maschinebauer bis zu Finanztiteln – die großen Gewinner. Vieles deutet darauf hin, dass dies erst der Anfang der goldenen Jahre von zyklischen Aktien ist.

Ausgerechnet nach der „Brexit-Abstimmung“, als viele Experten eine weltweite Rezession an die Wand malten, begann der Aufstieg der Zykliker. Warum? Es stellte sich rasch heraus, dass die Auswirkungen des Brexit auf die internationale Konjunktur kaum spürbar sind, ja, in den Wochen danach wartete Großbritannien sogar mit extrem guten Wirtschaftsdaten auf. Der Kursverfall des Pfunds und die Erleichterung darüber, dass sich die Angstprognosen vor der Abstimmung als  übertrieben herausstellten, stärkten die Zuversicht nicht nur auf der Insel, sondern weltweit.

Hinzu kamen drei weitere Faktoren: Erstens zogen die Preise von Öl und anderen Rohstoffen deutlich an – ein Zeichen dafür, dass die Konjunktur besser zu laufen anfängt. Zweitens kam es in China, das trotz der Verlangsamung immer noch am meisten zum weltweiten Wachstum beiträgt, zu einer konjunkturellen Stabilisierung. Der jüngste Einkaufsmanagerindex der Industrie weist kräftig nach oben und die Binnennachfrage nach Autos und anderen langlebigen Verbrauchsgütern entwickelt sich prächtig. Und drittens scheint der seit mehr als einem Jahr andauernde Abschwung der Unternehmensgewinne einem neuen kräftigen Anstieg zu weichen. Immerhin haben die Erträge sowohl in den USA als auch in Europa, Japan und den Emerging Markets im zweiten Quartal die Prognosen deutlich übertroffen. Die Analysten haben darauf reagiert und laut einem Index der Citigroup erstmals seit 2014 bei mehr Unternehmen ihre Gewinnprognosen erhöht als gesenkt.

Da die Firmengewinne langfristig der wichtigste Motor der Aktienkurse ist, verwundert es nicht, dass immer mehr Anleger ihre defensive Haltung lockern und auf Aktien von AGs setzen, deren Erträge besonders vom Wohl und Wehe der Konjunktur abhängen. Zumal diese so genannten Zykliker den Vorteil haben, deutlich billiger – gemessen an KGV und anderen Kennzahlen – zu sein als die lange Zeit favorisierten defensiven Titel aus Branchen wie Gesundheit, Telecom und Versorger.

Wer aber profitiert am stärksten, wenn die Anleger in Zykliker umschichten? Das sind nach den Erfahrungen der Vergangenheit vor allem Technologietitel, Rohstoffwerte, Investitionsgüterhersteller wie der Maschinenbau und die Elektrotechnik, die Chemie und schließlich die Finanzwerte. Nachdem sogar Bankaktien in den vergangenen Wochen nach dem tiefen Absturz kräftig angezogen haben, befinden sich nun nahezu alle zyklischen Branchen im Aufwind. Und von der Ländergewichtung her laufen in einem zyklischen Aufschwung in der ersten Phase vor allem Emerging Markets und starke Exportnationen wie Deutschland am besten.

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