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Zulieferer voll im Sog des Autobooms

Geht es der Autoindustrie gut, geht es auch ihren Lieferanten prächtig. Auf diesen einfachen Nenner läßt sich die Aktienentwicklung der deutschen Autozulieferer bringen. Das ist diesmal keine Ausnahme. Trotz teilweise stolzer Kursgewinne in den letzten Monaten haben einige der Titel aber nach wie vor gute Chancen.

Elf Aktien werden im DAX-Subsector-Index Auto Parts & Equipment gelistet – und immerhin knapp die Hälfte davon haben binnen Jahresfrist den Kurs mindestens verdoppelt. Den Vogel abgeschossen hat der Autositz-Spezialist Grammer. Das SDAX-Unternehmen stand kurz vor dem Abgrund, aber weil die Banken bei der Umschuldung mitzogen und das Geschäft nun wieder floriert, können sich die Aktionäre über mehr als 130 Prozent Kurszuwachs freuen, davon allein fast 40 Prozent in den letzten vier Wochen. Bertrandt, W.E.T. Automotive, Continental und Rücker waren die anderen Kursverdoppler. Aber auch Leoni, ElringKlinger und Progress Werke Oberkirch (PWO) schlugen sich mit Gewinnen von mehr als 60 Prozent tapfer.

Die weit über den Erwartungen der Analysten liegenden Halbjahresgewinne von BMW, Daimler und Volkswagen ebenso wie die Ergebnisse vieler anderer internationaler Autokonzerne deuten darauf hin, dass die Zulieferer weiter voll in der Konjunktursonne stehen. Sie haben denn auch in den vergangenen Tagen ihre Jahresprognosen reihenweise und deutlich nach oben geschraubt. Und da Aktien mit einem intakten und starken Gewinn-Momentum die Lieblinge der Börsianer sind, haben die meisten Aktien der Zulieferer noch ansehnliches Kurspotenzial – nach dem Kursspurt der letzten Wochen vor allem längerfristig. Denn kurzfristig müssen die Kursgewinne wohl erst noch verarbeitet werden.

Die Favoriten unter den in MDAX und SDAX gelisteten Autozulieferern sind bei den Analysten zurzeit Bertrandt und ElringKlinger. Der Ingenieurdienstleister Bertrandt hat allerdings bereits ein neues Rekordhoch erklommen, Die Bewertung ist mit einem KGV von 12 aber immer noch attraktiv, da das Unternehmen vom Outsourcing der Autohersteller profitiert, die an Bertrandt vor allem Forschungen auf dem Gebiet der Umwelttechnologie vergeben. ElringKlinger ist Spezialist für Dichtungen, Hitzeschilde und Kunststoffteile und beliefert die Industrie weltweit. Das Ergebnis je Aktie wird laut Analystenschätzungen 2011 mehr als doppelt so hoch ausfallen wie 2009. Allerdings ist die Aktie mit einem KGV von 16 nicht mehr ganz billig.

Dem Kabel- und Bordnetzspezialisten Leoni trauen Analysten sogar eine Gewinnerdoppelung binnen eines Jahres zu – 2011 gegenüber 2010. Trotz einer phänomenalen Aufholjagd in den letzten Wochen steht die Aktie aber erst bei der Hälfte des Allzeithochs und weist mit einem KGV von 10 und einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von 0,25 glänzende Kennzahlen auf. Das eröffnet nach einer verdienten Verschnaufpause noch gutes Kurspotenzial. Ähnliches gilt für die spekulativeren Grammer. Auch sie sind noch weit vom All-Time-High entfernt und mit einem KGV von 11 und einem KUV von 0,18 günstig bewertet. Bleibt als fünfter Titel aus den Auswahlindizes MDAX und SDAX noch Continental. Auch hier sind die Kennziffern mit einem KGV von zehn und einem KUV von 0,40 ansehnlich; allerdings ist das Wachstumstempo nicht so hoch wie bei den anderen MDAX- und SDAX-Autozulieferern.

Anleger, die auf einen anhaltenden Konjunkturaufschwung vertrauen, sollten die Autozulieferer nicht links liegen lassen. Sie zählen üblicherweise zu den konjunktursensitivsten Titeln, laufen also in einem Aufschwung fast immer mit am besten.

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