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Zittern um Chinas Stabilität

Bei BMW läuft es wieder rund. Mit guten Zahlen hat der Münchener Autokonzern die Börse überzeugt. Zu verdanken hat der bayerische Konzern dass aber nicht der Kauflust der heimischen Autofreaks, sondern der Nachfrage im Ausland. Vor allem China wird ein immer wichtigerer Wachstumstreiber. Gut zu wissen, dass die Wirtschaft dort weiter problemlos boomt. Oder doch nicht? Nachhafte Ökonomen warnen nun vor einem möglichen abrupten Ende für das Wirtschaftswunder im Reich der Mitte.

Denn ein böses Wort macht die Runde, dass spätestens zwei ein paar Jahren jedem Anleger die Schweißperlen auf die Stirn treibt: Die Immobilienblase. Chinas Wachstum hat die Preise für Häuser und Wohnungen nach oben getrieben. In einigen der wichtigen Städte ist dabei inzwischen jede Schmerzgrenze überschritten. Angeheizt hat dies der wachsende Wohlstand der Bevölkerung, aber auch die Politik der Regierung. Sie hatte ihr Land mit billigen Krediten durch die Weltwirtschaftskrise geführt und damit auch den Wohnungsmarkt angekurbelt.

Nun rudern die Verantwortlichen seit einiger Zeit verzweifelt zurück. Höhere Eigenkapitalanforderungen, teurere Kredite und einen neue Grundsteuer in manchen Städten sollen den Käufern die Lust verderben. Offensichtlich ist es aber wie oft mit staatlichen Interventionen: Sie funktionieren erst einmal, schießen aber gerne über das Ziel hinaus und sind dann nur schwer einzufangen.

Noch wirken die neuen Bremsmanöver kaum. Im Juni sind die Preise für Häuser und Wohnungen in den 70 größten Städten Chinas zwar erstmals seit einem Jahr gefallen, allerdings nur um 0,1 Prozent. Ein Platzen der Blase ist aber unvermeidlich – vor allem wenn man die chinesische Neigung zu Spekulationen einbezieht, die sich schon mehrfach an der Börse gezeigt hat.

Eine Immobilienkrisen hatte in den frühen 90er Jahren den Aufstieg Japans beendet, eine Immobilienkrise in den USA die Weltwirtschaft ins Chaos gestürzt, droht nun die dritte Immobilienkrise mit verheerenden Folgen für die Welt? Denn China, das inzwischen unter den drei größten Volkswirtschaften der Welt rangiert, ist im Moment der Wachstumsmotor und Stabilisator für die Weltwirtschaft.

Experten verweisen darauf, dass Chinas Banken nicht so stark mit dem Immobilienmarkt verbunden sind, wie die in den USA. Nur rund 15 Prozent der Kredite der Banken sind Hypothekenkredite, in den USA waren das zur Hochzeit fast 80 Prozent. Kann also gut sein, dass die Finanzwirtschaft mit einem blauen Auge davon kommen könnte. Doch für die Weltwirtschaft bleibt China eine Zitterpartie. Es reicht schon, wenn die Verbraucher in China durch den Vermögensverlust ihrer Immobilie die Lust am Konsum vergeht. Und sie zum Beispiel keinen neuen BMW mehr kaufen wollen.

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