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Zieht China Weltkonjunktur und Börsen aus dem Dreck?

Lichtblicke gibt es zurzeit in den Finanz- und Wirtschaftsnachrichten wahrlich selten. Eine Ausnahme bildet wieder einmal die zweitstärkste Wirtschaftsmacht der Welt: Chinas Wirtschaftsdaten haben in den letzten Tagen alle überrascht – zur Abwechslung positiv. Das nährt die Hoffnung, dass das Reich der Mitte wie schon 2009 wieder zum Zugpferd der Weltkonjunktur wird und auch die Börsen aus dem Sumpf zieht, sobald die Eurokrise etwas nachlässt.

30 Prozent mehr Einfuhren als vor einem Jahr – China hat im August mit seinem unerwartet großen Importhunger viel dazu beigetragen, dass die Konjunktur im Rest der Welt nicht noch mehr abgeschmiert ist. Das war der stärkste Importanstieg seit Januar – und da hatten die Unternehmen aus den Industriestaaten noch im China-Boom geschwelgt. Nach einer Reihe von Rückgängen ist das hohe Plus ein Zeichen dafür, dass Chinas Binnenkonjunktur kräftige Zinserhöhungen und schärfere Mindestreserveregeln für die Banken erstaunlich gut weggesteckt hat. Und auch der Exportanstieg der weltgrößten Ausfuhrnation zeigt mit einem Plus von knapp 25 Prozent, dass die Abnehmerstaaten und mit ihnen die Weltkonjunktur vielleicht doch nicht ganz so schlimm dastehen als es an den Börsen eingepreist ist.

Damit aber nicht genug der positiven Daten aus China: Die große Sorge ist ja seit mehr als einem Jahr, dass die Inflation unaufhörlich weiter klettert und zusätzliche Bremsmassnahmen der Notenbank erfordert. Auch hier ist Entwarnung in Sicht: Im August ist die Teuerung entgegen den Prognosen von 6,5 auf 6,2 Prozent gefallen  Da gleichzeitig die Geldmenge M2 so langsam gestiegen ist wie seit 2004 nicht mehr, hat die Notenbank vorerst keinen Grund, die harten Zügel weiter anzuziehen. Bei einem weiteren Inflationsrückgang in Richtung fünf Prozent ist sogar zum Jahreswechsel hin eine leichte Lockerung denkbar. Und das würde Chinas Wachstum dynamischer machen.

In normalen Börsenzeiten würden so gute Nachrichten des größten Hoffnungsträgers für die Weltwirtschaft die Börsen sicherlich beflügeln – aber so lange alles vom europäischen Schuldendrama überlagert wird, kann das wohl nur tendenziell zur Klimaaufhellung beitragen. Trotz historisch günstiger Aktienbewertungen insbesondere in Europa.

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