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Wie bedrohlich Chinas Firmenkäufer wirklich sind

Sogar Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel sah sich bemüßigt warnend einzugreifen. Er wollte verhindern, dass der deutsche Roboterhersteller Kuka an einen chinesischen Bieter geht. Doch nun hat der Vorstand von Kuka seinen Aktionären den Verkauf an die chinesische Midea empfohlen. Gleichzeitig könnte der Deal mit einem chinesischen Investor um den Flughafen Hahn am rheinland-pfälzische Landtag scheitern. Sind die Käufer aus China also ein Gefahr oder ein Segen?

36 deutsche Unternehmen haben chinesische Firmen nach einer Analyse der Beratungsfirma Ginkgo Tree Advisors für die „Welt“ im Jahr 2015 übernommen, und oft sind es Perlen der deutschen Tech-Industrie. Der Betonpumpenhersteller Putzmeister, der Gabelstaplerhersteller Kion, Autozulieferer und Umweltspezialisten – sie alle haben inzwischen zumindest Mehrheitseigentümer aus China.

Ist das – wie Gabriels Intervention nahlegt- eine Gefahr für die deutsche Wirtschaft? Wird hier Know How nach China abgezogen, samt Arbeitsplätzen? Geprägt sind die Ängste der Politik von Negativgeschichte etwa beim Schwäbischen Besteckkönig WMF. Das ehemalige Familienunternehmen wird seit den 80er Jahren von einem Investor- meistens aus dem Private Equity-Bereich – zum nächsten gereicht, und jedes Mal scheint die Lage der Mitarbeiter schlechter zu werden.

Doch solche Beispiel haben Seltenheitswert. Auch chinesische Investoren sind inzwischen daran interessiert, ihre Geschäfte hierzulande seriös und vor Ort zu führen.  Oft geht es Ihnen nicht nur um das Know How einer Firma sondern auch um einen Marktzugang in der EU. Und angeblich haben sich einige deutsche Unternehmen ganz bewusst für einen chinesischen Investor entschieden, um besseren Zugang zum riesigen Markt im Reich der Mitte zu erhalten.

Chinesische Investoren sind also per se nicht bedrohlicher als andere – allerdings auch nicht besser. Das zeigt das Beispiel des Flughafens Hahn, der bislang in öffentlicher Hand ist. Der Verkauf an die Shanghai Yiqian Trading Company (SYT) ist bereits unterschrieben, nun müsste nur der rheinland-pfälzische Landtag zustimmen. Ob es dazu kommt, scheint allerdings offen. Denn die Shanghai Yiqian Trading Company (SYT) ist offensichtlich auch in China weitgehend unbekannt, und die Hintermänner sind nicht ausfindig zu machen.
  

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