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Freitagsfrage: Wie stark trifft der Brexit die deutsche Wirtschaft?

Der IWF war richtig schnell: Vor ein paar Tagen kündigte er als erste der großen Organisationen an, dass er die Prognosen für das deutsche Wirtschaftswachstum wegen des Brexits nach unten korrigieren werde. Um wie viel ließ er aber offen, und das ist gut so: Wie stark die Trennung von Großbritannien und der EU die Wirtschaft auch in Deutschland schwächt, kann derzeit keiner sagen.

Denn die wichtigsten Fragen sind allesamt noch offen: Wie wird die Trennung genau gestaltet? Wird Großbritannien weiter Zugang zum Binnenmarkt haben und deutsche Unternehmen daher auch in Großbritannien weitermachen können wie bisher? Oder kommt es doch zu einer harten Trennung mit Zöllen, Einfuhrbeschränkungen und weniger Freizügigkeit für Arbeitnehmer?

Das würde einige Firmen wie zum Beispiel BMW sicher hart treffen: Sie verkaufen nicht nur ihre Autos in Großbritannien, sie produzieren auch den Mini dort und sind auf unkomplizierten Transfer von Bauteilen, fertigen Produkten und auch Arbeitnehmern angewiesen.

Nachdem viele Briten derzeit aus dem Brexitrausch aufwachen und sich bei einigen Katerstimmung breit macht, ist anzunehmen, dass alle Seiten den harten Weg vermeiden wollen. Für die Realwirtschaft dürfte sich daher so wenig wie möglich ändern, und damit blieben die Auswirkungen auf die Unsicherheit in der Verhandlungsphase beschränkt. Die alleine werden allerdings auch spürbar sein, den kein Unternehmen wird in ein ungewisse Zukunft hinein investieren.

Dass der Brexit das Wachstum schwächen wird, ist also fast schon eine Binsenweisheit. Wie stark – das kann allerdings niemand zum jetzigen Zeitpunkt vorhersagen. Der IWF hat seine Ankündigung daher vermutlich auch eher dazu genutzt, einer altbekannten Kritik an Deutschland mehr Gewicht zu verleihen: Er fordert mehr Investitionen und eine längere Lebensarbeitszeit hierzulande.
  

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