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Weniger Bonus = mehr Gehalt

Arme Banker: Um 30 Prozent will Morgan Stanley dieses Jahr die Bonuszahlungen kürzen. Auch bei anderen Häusern soll der stattliche Gehaltszuschlag gekürzt werden. Doch unter dem Strich sieht es für viele Banker gar nicht so schlecht aus. Mitleid wäre fehl am Platz.

Die Finanzkrise riss Löcher in die Bankbilanzen und Bonuszahlungen fielen weitgehend aus. Doch Banker wären keine Banker, hätten sie nicht eine Lösung für finanzielle Probleme: Sie stockten die Grundgehälter auf und reduzierten die Bonuszahlungen. Angenehmer Nebeneffekt: Auf die öffentliche Meinung, die stark auf die Bonuszahlungen geachtet hatte, wirkt das beruhigend. Doch Fakt ist: Viele Investmentbanker stehen heute sogar besser da als vor der Krise – vorausgesetzt sie haben noch einen Job.

Für die Finanzwirtschaft selbst sind höhere Fixgehälter aber nicht positiv: In schlechten Jahren belasten sie die Bilanzen stärker, denn das Gehalt lässt sich nicht so leicht kürzen wie sich eine Bonuszahlung streichen lässt. Hohe Schecks dürfen die Mitarbeiter der Deutschen Bank für 2010 erwarten.

Die Süddeutsche Zeitung berichtete, dass die Bank für jeden seiner 16.000 Investmentbanking-Mitarbeiter in den ersten neun Monaten diese Jahres im Schnitt 285.000 Euro für die Bonizahlungen zurückgelegt und damit sogar Goldman Sachs überholt hätte. Bei Goldman Sachs seien es „nur“ schlappe 270.000 Euro gewesen. Die Amerikaner hätten die Zusatzzahlungen gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent gekürzt. Ernsthaft Sorgen muss man sich um die Goldmänner vermutlich ebenso wenig machen wie um deren Kollegen bei Morgan Stanley. Letzteren droht der Rauswurf, wenn sie vor der Presse über die Bonuskürzungen klagen. Morgen Stanley-Vorstand James Gorman warnte vergangene Woche, dass er Mitarbeiter, die sich zu dem Thema gegenüber den Medien äußern würden, persönlich hinaus begleiten werde.

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