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Was 2017 für deutsche Aktien spricht – und was dagegen

Ziemlich zufrieden sein dürften Anleger, die die Börsenschwäche im vergangenen März genutzt und den DAX – beispielsweise als ETF – gekauft haben. Seither legte das Börsenbarometer um mehr als 20 Prozent zu. Doch bislang blieb eine echte Jahresendralley aus. Denn die Belastungen für Aktien werden mehr, und 2017 könnte ein schwieriges Aktienjahr werden.

Einiges ist ungewiss für 2017 und könnte zum Problem für deutsche Unternehmen und Aktien werden. Die Börse wird reagieren, sobald sich Trends abzeichnen. Eines ist allerdings sicher: Die Themen werden den Anlegern nicht ausgehen.

In den USA zeichnet sich in etwa ab, was der künftige US-Präsident Donald Trump wirtschaftspolitisch vor hat. Er will offensichtlich Exporte in  die USA erschweren. Das sind keine guten Nachrichten, denn immerhin sind die USA für Deutschland der wichtigste Exportmarkt. Andererseits kündigte er große Infrastrukturprojekte an und wird vermutlich die Staatsverschudung stark in die Höhe treiben. Das hat gleich drei teils gegenläufige Folgen für den deutschen Aktienmarkt:

1. Mehr Infrastrukturausgaben heißt auch mehr Nachfrage für deutsche
Unternehmen, die in den fraglichen Branchen traditionell stark
aufgestellt sind.

2. Höhere US Zinsen könnten den Anfang eine weltweiten Zinswende und höhere Inflationsraten markieren. Das könnte den jahrelangen Börsenboom weltweit beenden.

3. Die Aussichten auf höheren Zinsen in den USA sorgen schon jetzt für eine höhere Nachfrage nach US-Dollar. Ein zunehmend schwacher Euro könnte daher 2017 zu einer der wichtigsten Stützen der deutschen Konjunktur werden.

Unsicher ist ebenfalls die Zukunft der EU und des Euro. Da ist erst einmal der Brexit. Noch ist überhaupt nicht klar, ob
und inwiefern der Außenhandel mit der Insel durch den EU-Austritt
Großbritanniens erschwert wird. Im Zweifel wird er für deutsche
Exportunternehmen Nachteile bringen, aber auch für Unternehmen mit
Produktionstätten in Großbritannien wie etwa die Autoindustrie.
Profitieren dürfte dagegen der Finanzstandort Frankfurt, sollten
Unternehmen aus der Londoner City in die EU umziehen.

In dieser Woche wird in Italien mit einem Referendum über die Zukunft der aktuellen Regierung entschieden. Doch egal wie es ausgeht: das Land mit seiner hohen Verschuldung und den angeschlagenen Banken wird immer mehr zum Pulverfass für den Euro. Und im kommenden Jahr stehen zudem in anderen EU-Ländern wichtige Wahlen an, deren Ausgang wesentlich für die Zukunft der EU sein dürften – nicht nur in Deutschland, sondern vor allem auch in Frankreich.

Damit ist der wichtigste Trend für 2017 klar: Es bleibt höchst unsicher, und die Börsenstimmung wird vermutlich immer wieder einmal drehen. Das wird spannend und Anleger sollten die Entwicklungen genau im Blick behalten.

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