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Die heimliche Hausse der China-Aktien geht 2017 weiter

Erinnern Sie sich noch an den weltweite Börsenabsturz am Anfang dieses Jahres? Auslöser waren damals Befürchtungen, Chinas Wirtschaft könne in einen Abwärtsstrudel geraten und die Banken des Landes in den Abgrund ziehen. Die Ängste haben sich nicht bewahrheitet, und Chinas Börsen haben seither eine beeindruckende Hausse hingelegt, ohne dass dies in der breiten Öffentlichkeit groß bemerkt worden ist.

Der Shanghai Composite-Index hat seit dem Tief Ende Januar fast 24 % gewonnen, also die Kriterien für eine Hausse – mehr als 20 % Kursplus – locker erfüllt. Entgegen der vielen Ängste hat sich Chinas Wirtschaft stabilisiert und in den letzten Monaten sogar belebt.

Das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr wird von Investmentbanken auf 6,6 bis 6,7 % veranschlagt, während die Erwartungen zu Jahresbeginn noch bei einem Absturz auf unter 6 %, teilweise sogar unter 5 % gelegen hatten. Das hat auch den Unternehmensgewinnen gut getan, dem wichtigsten Faktor für die Kurse, sie werden, das lassen die Ergebnisse der ersten 10 Monate vermuten, ein Plus von rund 10% erreichen. Nach dem Ertragsrückgang 2015 ist das eine klare Wende.

Die meisten Konjunkturindikatoren zeigen ein höheres Wachstum in den kommenden Monaten an, ebenso die Rohstoffpreise, die auf die Belebung der chinesischen Industrie mit einer Hausse reagiert haben. Denn China ist der mit Abstand größte Verbraucher von Metallen, Kohle etc.

Hinzu kommt, dass die chinesische Währung seit der Dollar-Stärke merklich abgewertet hat und damit der Exportwirtschaft wieder Luft zum Atmen verschafft. Das alles hilft dabei, die Transformation von einer exportgetriebenen zu einer binnenorientierten und mehr tech-lastigen Wirtschaftsstruktur voranzubringen.

Und die ist 2016 weit gediehen. Das hat, trotz der nach wie vor steigenden Verschuldung vieler Unternehmen, auch die angeschlagenen Banken etwas aus der Schusslinie gebracht, zumals sich der heiß gelaufene Immobilienmarkt etwas abkühlt und damit die Vorstellungen der Regierung erfüllt.

Dieses Bündel an positiven Nachrichten aus der zweitgrößten Wirtschaftsmacht der Welt hat dazu geführt, dass Investmentbanken ihre Prognosen für 2017 nach oben geschraubt haben, zuletzt Morgan Stanley, die dem Shanghai Composite ein Kursziel von 4400 Punkten zubilligen, mehr als ein Drittel über dem augenblicklichen Niveau von rund 3270 Zählern.

Helfen bei einem Kursanstieg könnte auch eine vor kurzem genehmigte Kooperation der Börsen von Hong Kong und Shenzen, die es ausländischen Privatanlegern ab 5. Dezember erstmals erlaubt, direkt Aktien an der Technologiebörse Shenzen zu kaufen. Diese weitere Öffnung des chinesischen Aktienmarkts dürfte die Auslandsnachfrage nach China-Aktien erhöhen und so zu einem freundlichen Börsenklima beitragen.

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