Diese Tage flattert Aktionären der Crédit Agricole wieder mal ein Schreiben ihrer Bank ins Haus, das nur schwer zu verstehen ist. Wir haben daher bei der ING DiBa nachgefragt, denn Bonusdividenden gibt es häufiger und Anleger fragen sich, ob die Annahme des Angebots sinnvoll ist. Die Antwort ist – wie so oft – abhängig von den Zielen des Investors.
Hier erst einmal die wichtigsten Fakten aus dem Schreiben der Bank an die Kunden:
Kapitalmaßnahme – Crédit Agricole S.A. Actions Port. EO 3
Umtauschangebot
ISIN (WKN): FR0000045072 (982285)
Umtauschverhältnis 1:1
Frist vom 29.11.2012 bis 10.12.2012, 22 Uhr
Zu Ihrer Information: Bei dieser Kapitalmaßnahme können
ausländische Gebühren und Steuern in noch nicht bekannter Höhe
anfallen.
Die Aktionäre der Crédit Agricole S.A. haben die Möglichkeit, eine
Bonusdividende zu beziehen. Um von dieser Bonusdividende
profitieren zu können, müssen die neuen, noch nicht bekannten
Aktien für einen Zeitraum von mindestens 2 vollständigen
Kalenderjahren ab dem Ex- Dividendentag gehalten werden. In 2012
registrierte Bestände sind demnach zur Bonusdividende 2015
berechtigt.
Bei Annahme des Angebots werden Ihre Aktien vorerst im
Verhältnis 1:1 in eine Interminsgattung umgebucht. Nach Ablauf der
2. Jahresfrist erfolgt die Umbuchung in die neue Gattung, in der
Sie dann die Bonusdividende erhalten. Diese bleibt bis auf
Widerruf bestehen. Die neue Gattung wird nicht handelbar sein.
Mit Abgabe einer Weisung muss Ihr Name (sowie grundsätzlich auch Ihr Geburtsname), Ihre Adresse sowie die Anzahl Ihrer Aktien der Gesellschaft gegenüber offengelegt werden. Bitte beachten Sie, dass Weisungen ohne Angabe des Geburtsnamens nicht berücksichtigt werden können.
Anleger müssen sicherstellen, dass sie mit Abgabe ihrer Weisung nicht gegen geltendes Recht ihres Landes verstoßen.
Verschickt hat das Schreiben in diesem Fall die ING DiBa. Sie teilt auf Anfrage mit, dass die aktuell im Bestand befindlichen Aktien umgebucht würden und nicht handelbar seien. „Die Kunden haben allerdings die Möglichkeit aus
der Interimsgattung oder der finalen bonusberechtigten Gattung in die
ursprünglich Stammgattung zurück zu tauschen“, so die Bank. Sprich, wenn der Anleger 500 Aktien besitzt, wird der Bestand in eine Wertpapierkennnummer umgebucht, die nicht börsennotiert ist. Doch dem Aktionär sind mit der Möglichkeit den Bestand zurückzutauschen nicht komplett die Hände gebunden und er kann aussteigen, wenn er seine Einschätzung zur Aktie ändert. Dabei ist aber zu bedenken: Die Umbuchung nimmt Zeit in Anspruch. Sie dauere erfahrungsgemäß etwa eine Woche, lässt die ING DiBa wissen.
Für Trader oder Anleger, die im Zweifelsfall sehr schnell agieren wollen, ist das Umtauschangebot daher nicht geeignet. Für
Investoren, die erwägen, langfristig in den jeweiligen Aktien investiert
zu bleiben, erscheint die Annahme eines Angebots aber durchaus sinnvoll. „Der Bonus lag in der Vergangenheit immer
cirka 15 bis 20 Prozent über der normalen Dividende“, teilt die ING DiBa mit.
Die anfängliche Warnung, dass Kosten anfallen können, scheint eher eine Formsache. Bisher seien noch nie Kosten entstanden, wenn es sich um französische Gattungen gehandelt habe, heißt es bei der Bank. Und auch der Rücktausch sei bislang kostenfrei erfolgt. Da die Banken und Broker aber oft unterschiedlich verfahren, lohnt es sich im Zweifelsfall bei der Hausbank oder dem Broker die Kosten genau zu erfragen.
0 Kommentare