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Verstecken die Versicherer das Geld jetzt unter der Matratze?

Müssen die Versicherungen das Geld ihrer Kunden bald unter der Matratze anlegen, weil ihnen sonst keine Möglichkeit mehr bleibt? Angesichts der Sorge der Finanzaufsicht BaFin vor einer Krisen-Ansteckung der Assekuranz durch das hohe Gewicht ihrer Bankanlagen ist das eine fast schon logische Schlussfolgerung.

Bis zum 7. November sollen die großen Versicherer alle Kapitalanlagen bei Banken melden – ein Zeichen dafür, dass die BaFin diese Investments keineswegs mehr als absolut sicher ansieht. Immerhin haben die Lebensversicherungen, um die es vor allem geht, 55 bis 60 Prozent aller Kundengelder in Bankpapieren unterschiedlicher Ausprägung angelegt. Vor allem Beteiligungen an Banken sind der Aufsicht offensichtlich ein Dorn im Auge – sie müssen nach der Solvency II-Richtlinie ohnehin mit nicht weniger als 100 Prozent Eigenkapital unterlegt werden. Für Staatsanleihen dagegen gilt das Prinzip, dass dafür 0,0 Prozent Eigenmittel eingesetzt werden müssen. Auch wenn es spanische oder italienische sind.

Trotzdem will die BaFin jetzt von den Versicherern auch noch wissen, wie viele deutsche und ausländische Staatsanleihen sie besitzen. Auch hier also die große Angst, dass der hohe Anteil an Südeuropa-Bonds der Assekuranz erhebliche Probleme bereiten könnte. Die beiden Anlagegruppen Bankpapiere und Staatsanleihen machen aber immerhin gut 80 Prozent aller Kapitalanlagen der Versicherer aus, mit denen die Leistungen für die Kunden verdient werden. Hinzu kommen noch Immobilien, die in den letzten Jahren auch nicht gerade geglänzt haben, Alternative Investments wie Hedgefonds, die alles andere als sicher sind und schließlich auch noch mickrige drei Prozent Aktien, die mit so viel Eigenkapital unterlegt werden müssen, dass sie für Versicherungen fast schon uninteressant sind.

Zählen wir also zusammen, welche Investments bei der BaFin noch als sicher gelten, bleibt eigentlich nichts mehr übrig. Um allen Risiken aus dem Weg zu gehen, wäre also die gute alte Matratze tatsächlich die beste Lösung für die Versicherer. Wenn nur nicht die Inflation das darunter versteckte Geld immer mehr anknabbern würde.

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