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Unternehmensnamen – nichts ist beständiger als der Wandel

Früher war alles viel schlichter – auch die Unternehmensnamen von börsennotierten Gesellschaften. Heute haben die Unternehmen oft Phantasienamen, unter denen man sich nix Konkretes mehr vorstellen kann, die aber offenbar positive Assoziationen wecken sollen – und oft irgendwie denglisch klingen, man denke nur an Symrise, den Anbieter von Duft- und Geschmacksstoffen, die früher einmal Haarmanns Vanillinfabrik hieß. Ein Germanist an der Uni Mainz ist derzeit auf der Suche danach, wie der ideale Unternehmensname heute sein sollte.

Der Name ist das Aushängeschild eines Unternehmens, – doch in den vergangenen Jahrzehnten haben die Namen deutscher Unternehmen einen rasanten Wandel durchgemacht. Früher hießen die Unternehmen oft schlicht und einfach nach ihrem Gründer – Beispiel Siemens. Heute bekommen dagegen Phantasienamen eine immer größere Bedeutung – aus KarstadtQuelle wurde etwa Arcandor.

Der Germanist Fabian Fahlbusch von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat die Namensgebung der 160 wichtigsten an der Frankfurter Börse notierten Aktiengesellschaften (Dax-, MDax-, SDax- sowie TecDax-Werte) untersucht – und zwar seit Unternehmensgründung. Er kam auf knapp 300 Umbenennungen und überprüfte somit insgesamt rund 450 Namen.

Sein wichtigsten Ergebnisse: Die Namen sind insgesamt kürzer, klangvoller, intransparenter und internationaler geworden, „denglisch“, aber auch Wortbestandteile aus dem Griechischen oder Lateinischen sind beliebt. Zudem zeichnen sich die Namen immer häufiger durch bewusste Verstöße gegen grammatische Regeln aus, indem etwa zusammenhanglose Wortsplitter zu neuen Bezeichnungen kombiniert werden. Außerdem weisen immer mehr Firmen Besonderheiten im Schriftbild auf, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Und last but not least sind die Namen im Schnitt um rund drei Silben bzw. mehr als ein Wort kürzer geworden.

Aber wie kommen die Unternehmensnamen eigentlich bei der Anlegerschaft an? Beeinflussen sie womöglich Anlageentscheidungen? Fahlbusch hat dazu eine neue Untersuchung gestartet. Für die Online-Umfrage zum idealen Unternehmensnamen sucht er noch weitere Teilnehmer. Wer Interesse hat, kann hier daran teilnehmen. Die Losung lautet: Namen.

Wenn Sie übrigens mal den Überblick verlieren und gar nicht mehr wissen, welches Unternehmen sich jetzt wieder hinter einem Phantasienamen verbirgt, hilft ein Blick auf eine recht umfangreiche Liste bei Wikipedia.

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