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Überraschend hohe Unternehmensgewinne

In den USA naht sich die Berichtssaison für das zweite Vierteljahr mit Riesenschritten ihrem Ende. Zwei Drittel der Unternehmen aus dem S&P 500 haben bereits ihre Zahlen gemeldet, ein Großteil des Rests wird in dieser Woche die Daten offenlegen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Stolze 82,1% aller Quartalsberichte sind bis Ende voriger Woche laut dem Datenanalysten IBES besser als erwartet ausgefallen.

Da die Schätzungen der Analysten teilweise deutlich übertroffen worden sind, nimmt sich das durchschnittliche Minus bei den Unternehmensgewinnen nicht mehr ganz so dramatisch aus wie noch vor gut einem Monat erwartet worden war. Ende Juni lagen die Schätzungen bei einem Gewinnrückgang von rund 44% – jetzt sind es „nur“ noch 33%. Damit ist das zweite Quartal eines der schwächsten in der Geschichte des amerikanischen Leitindex – aber eben nicht so schwach wie vorhergesagt. Es waren nicht nur die Internetriesen, die mit besseren Zahlen aufgewartet haben. Die positiven Überraschungen betreffen nahezu alle Branchen.

US-Aktien mit sehr hoher Bewertung

Das zweite Quartal sehen die Analysten als Ertragstiefpunkt an. Im laufenden Vierteljahr soll das Minus zum Vorjahr noch 23% betragen, im Schlußquartal 12%. Aber 2021 soll dann aber die Gewinnnpost richtig abgehen, mit plus 12% im ersten Vierteljahr und plus 48% im zweiten. Trotz der günstiger ausgefallenen Zahlen ist die Bewertung der US-Aktien aber immer noch extrem hoch – das Durchschnitts-KGV für die erwarteten Gewinne der nächsten 12 Monate beträgt gut 22. „Normal“ sind 16 bis 17. Der S&P 500 hat also schon sehr viel Phantasie vorweggenommen.

In Europa ist die Berichtssaison noch nicht so weit fortgeschritten. Erst ein Fünftel der Unternehmen aus dem Stoxx 600 Europe haben Zahlen gemeldet. Auch hier überwiegen die positiven Überraschungen, wenngleich mit gut 66% nicht so stark. Aber die Zahl kann sich durchaus noch verbessern. Darauf deuten die Gewinne der Unternehmen hin, die gestern und heute ihre Zahlen präsentiert haben, wie Infineon, Teamviewer, Schäffler oder Evonik.

In Europa fallen die Unternehmensgewinne stärker

Insgesamt geht es aber bei den europäischen Unternehmensgewinnen noch viel stärker bergab als in den USA. Um rund 58% sollen sie den aktuellen Schätzungen zufolge im zweiten Quartal gefallen sein. Auch hier soll sich ab 2021 die Gewinnsituation jedoch dramatisch verbessern. Für das erste Quartal 2021 ist ein Gewinnplus von 40% vorausgesagt, für das zweite von sagen und schreibe 85%. Dies allerdings natürlich nur, wenn sich die Corona-Pandemie nicht stärker ausbreitet als derzeit erwartet und der Handelskrieg der USA gegen China nicht ausufert.

Foto: Kelly Sikkema/unsplash.com

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